Oft gepennt, viel vergeben: Werder lässt sich von Augsburg düpieren

Werder-Kapitän Marco Friedl sitzt nach dem Gegentreffer frustriert auf dem Rasen, neben ihm jubeln Augsburger Spieler.

"Wir haben sie eingeladen": Werder verliert 1:2 in Augsburg

Bild: Imago | Nordphoto

Diese 1:2-Niederlage hätten die Bremer nicht kassieren müssen. Doch sie nutzten ihre Chancen nicht, verteidigten zu fahrlässig und verschenkten so die Punkte.

Der FC Augsburg hat sich nach einem munteren Schlagabtausch wieder ein Stück weiter von den Abstiegsplätzen der Fußball-Bundesliga entfernt. Beim ereignisreichen und ansehnlichen 2:1 (1:1) gegen Werder Bremen sicherten Dion Beljo (5.) und Arne Maier (46.) Augsburg den vierten Heimsieg in Serie. Für Werder hatte Jens Stage (16.) in einem Spiel mit vielen Abwehrproblemen auf beiden Seiten den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt.

Für die Bremer war es am Samstag insgesamt eine unnötige Schlappe, mit der die Mannschaft von Trainer Ole Werner in der Tabelle einen Platz nach unten rutscht. Werder ist nach 23 Spieltagen Zehnter mit 30 Punkten.

Rückstand nach 5 Minuten

Vor allem die erste Halbzeit in der ausverkauften Augsburger Arena (30.660) bot beste Unterhaltung. Ehe Augsburg in Führung ging, hatte Rafal Gikiewicz bereits den Schuss von Niclas Füllkrug großartig pariert (3.). Dann nahm Beljo nahm einen langen Ball herausragend mit. Er behauptete den Ball gegen Werders Verteidiger Amos Pieper und Marco Friedl und traf im Fallen mit links ins lange Eck. Ein Klasse-Tor des fast zwei Meter großen Angreifers.

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Und es ging munter weiter, es folgte ein Spiel mit erstaunlichen Slapstick-Fehlern einzelner Akteure. Der flatterhafte FCA-Verteidiger Renato Veiga, den Maaßen schon nach 34 Minuten erlöste und durch Maximilian Bauer ersetzte, machte einen haarsträubenden Fehler und spielte im eigenen Strafraum Niklas Schmidt den Ball in den Fuß. Aber der Bremer nahm das Geschenk nicht an (10.).

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    Die Grün-Weißen mussten sich dem FC Augsburg mit 1:2 geschlagen geben. Marco Friedl ärgerte an der Niederlage besonders, dass Werder sich selbst geschlagen hatte.

FCA-Führung 37 Sekunden nach der Pause

Werder-Spieler Niklas Schmidt verhakt sich sitzend im bissigen Zweikampf um den Ball mit Augsburgs Daniel Caligiuri.
Um jeden Zentimeter wurde gerungen: Werders Niklas Schmidt (rechts) im Zweikampf mit Daniel Caligiuri. Bild: Imago | Nordphoto

Dann patzte Gikiewicz, der eine Flanke von Leonardo Bittencourt passieren ließ, weil er sich mit seinen Vorderleuten uneinig war – Stage köpfte den Ball ins leere Tor. Bremen hatte in dieser Phase mehr vom Spiel, konnte aber nicht nachlegen. Und dann patzte Werder wieder: Nach einem Ballverlust von Christian Groß am eigenen Strafraum rettete Torhüter Jiri Pavlenka gegen Ermedin Demirovic (38.), kurz darauf aber schoss Werders Schlussmann den Schützen beinahe folgenschwer an.

Nach der (Verschnauf)Pause kam Werder trotzdem um den erneuten Rückstand nicht herum. Arne Maier benötigte nach dem Wiederanpfiff 37 Sekunden, um die Vorarbeit von Demirovic zu vollenden. Das Spiel wurde danach zunehmend zerfahren, die Häufigkeit guter Chancen nahm ab. Bremer drängte auf den Ausgleich, traf nun aber auf tiefstehende Augsburger, die auf Konter lauerten.

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    Die Bremer hatten es dem FC Augsburg nicht sonderlich schwer gemacht, gegen sie zu treffen. Umso mehr ärgerte sich auch Niklas Schmidt über die 1:2-Niederlage.

Kein Elfmeter kurz vor Schluss

Niclas Füllkrug blieb nach dem letzten Angriff der ersten Spielhälfte noch länger angeschlagen auf dem Rasen liegen. Er wurde behandelt, kam aber nach der Pause auf den Platz zurück. Der 30 Jahre alte Nationalstürmer blieb Bremens gefährlichster Akteur.

Das 2:1 verteidigten die Gastgeber leidenschaftlich und energisch gegen anrennende Bremer, die nicht zum entscheidenden Abschluss kamen. Als Mitchell Weiser kurz vor Schluss im Strafraum zu Fall kam, forderten die Bremer vergeblich einen Elfmeter.

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Bild: Radio Bremen

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Das Wochenende im Stadion, 4. März 2023, 17:25 Uhr