München verkürzt: Geht den Fischtown Pinguins jetzt die K.o.-Düse?

Bitteres 0:4 für die Pinguins: Das waren die besten Szenen in Spiel 3

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Die Bremerhavener erlebten im dritten Halbfinalspiel einen Eishockey-Abend zum Vergessen. Dennoch bleiben die Pinguins vor dem nächsten Duell mit dem EHC München optimistisch.

Am Support von den Rängen hat es nicht gelegen, dass bei den Fischtown Pinguins am Freitagabend nur wenig zusammenlief. Immer wieder erhoben sich die weit mehr als 4.000 Heimfans in der Bremerhavener Eisarena und feuerten ihre Mannschaft im dritten Duell mit dem EHC München an. Doch nach schwachem Beginn mit leichtsinnigen und fatalen Puck-Verlusten unterlag das Team von Trainer Thomas Popiesch — und das unerwartet deutlich mit 0:4.

"Wir haben die ersten paar Wechsel gut losgelegt, die Sachen dann aber zu einfach hergegeben. Und München hat das ausgenutzt", sagte Popiesch der ARD im Anschluss an die erste Niederlage nach neun Siegen in Serie.

Danach ist das Selbstverständnis, das wir in den letzten Spielen hatten, verloren gegangen. Im Spiel haben wir dann ganz gut gearbeitet, aber heute sollte es einfach sein.

Fischtown-Coach Thomas Popiesch gibt der ARD ein Interview.
Pinguins-Coach Thomas Popiesch in der ARD

Erste Niederlage nach neun Siegen "ist kein Beinbruch"

Die Eishockey-Spieler der Fischtown Pinguins und vom EHC München blicken dem Puck hinterher.
Die Fischtown Pinguins (schwarze Trikots) erwischten im dritten Duell mit dem EHC München einen schlechten Tag. Bild: Imago | Nordphoto

Mit der engagierten Leistung seines Teams in der zweiten Hälfte des Mittelabschnitts und im Schlussdrittel zeigte sich Popiesch immerhin zufrieden. Und wer weiß, wie die Partie ausgegangen wäre, hätte Christian Wejse in der 50. Minute statt des Pfostens ins gegnerische Gehäuse getroffen.

"Das passiert manchmal. Genauso kann es anders herum sein, dass jede Scheibe, die du zum Tor bringst, auch reinfällt", sagte Popiesch. Ähnlich sah es Pinguins-Teamchef Sebastian Furchner: "Wir hatten unsere Chancen, aber im Großen und Ganzen haben wir nicht unser bestes Spiel gemacht."

Das ist kein Beinbruch. Wir müssen das gut analysieren, gut einordnen und dann geht es weiter.

Fischtown-Teamchef Sebastian Furchner gibt der ARD ein Interview.
Pinguins-Teamchef Sebastian Furchner

Vor allem gilt es für die Bremerhavener, den ersten Rückschlag in der Best-of-seven-Serie schnell abzuhaken. Denn keine 48 Stunden nach dem 1:2-Anschluss der Münchner stehen die Pinguins erneut auf dem Eis, dann jedoch in München (Sonntag, 17 Uhr). "Wichtig ist, dass wir das gut abschütteln können", sagte Furchner.

Wir haben bisher sehr gute Play-offs gespielt und müssen uns nun nicht umschmeißen lassen.

Fischtown-Teamchef Sebastian Furchner gibt der ARD ein Interview.
Pinguins-Teamchef Sebastian Furchner

Pinguins spielen gegen den amtierenden Meister

Angst davor, dass jetzt das Pendel im Play-off-Halbfinale umschlägt, hat der Pinguins-Teamchef jedenfalls nicht. "Wir spielen gegen den amtierenden deutschen Meister – dass wir da easy durchmarschieren, hat keiner erwartet", sagte Furchner. Gleiches betonte Nino Kinder: "Verlieren gehört zum Sport dazu", so der Pinguins-Angreifer. "Deswegen dürfen wir jetzt nicht die Köpfe hängenlassen, sondern müssen am Sonntag weitermachen."

Was für ein Spiel die Bremerhavener im dann vierten K.o.-Duell mit dem Titelverteidiger abliefern müssen, ist für Popiesch klar. "Wieder ein Spiel, wie wir das in den letzten Wochen und Monaten konsequent durchziehen: mit sehr viel Energie, mit sehr viel Intensität, mit Selbstvertrauen." Die Münchner könnten die Pinguins aber "nur als Team, nur als Mannschaft schlagen". Anders gesagt: "Wir brauchen jeden Einzelnen", betonte Popiesch.

Fischtown muss "Pinguins-Eishockey" spielen

Der Schiedsrichter schiebt sich zwischen Pinguins-Spieler Markus Vikingstad Münchens und Emil Johansson bei einem Gerangel.
Die Fischtown Pinguins um Markus Vikingstad (links) wollen auch am Ende der Serie gegen den EHC München um Emil Johansson (rechts) die Oberhand behalten. Bild: Imago | kolbert-press

Auch für Furchner geht es in erster Linie darum, dass die Bremerhavener ihr "Pinguins-Eishockey" spielen. Eishockey also, das "schnell, scheibensicher" und mit "schnellen Pässen" garniert ist. "Dann bin ich guter Dinge", sagte Furchner.

Mögliche Sorgen, den Pinguins könne ein Déjà-vu in den Köpfen spuken, teilen die Verantwortlichen hingegen nicht. In der vergangenen Saison hatten die Bremerhavener im Viertelfinale der Play-offs ebenfalls mit 2:0 gegen den EHC geführt. Doch nach einer heftigen 1:7-Klatsche in München wechselte das Momentum zum Favoriten: Mit 4:2 entschied der EHC die Serie letztendlich für sich und gewann wenig später sogar die Meisterschaft.

Glaubt man Furchner, handelt es sich aber höchstens um Geister der Vergangenheit. "Das sind die Play-offs: Man vergisst, was gestern war", sagte Furchner.

Und deswegen denken wir auch gar nicht daran, was letztes Jahr war.

Fischtown-Teamchef Sebastian Furchner gibt der ARD ein Interview.
Pinguins-Teamchef Sebastian Furchner

Spielplan

Datum Uhrzeit Heim Gast Ergebnis
26.04.2024 19:30 Uhr
Fischtown Pinguins Bremerhaven
Eisbären Berlin Berlin
Ergebnis: 0 zu 2

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Autoren

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, am Morgen, 6. April 2024,