Werder-Finanzchef Filbry: "Hätten erneut für DFL-Investor gestimmt"

Klaus Filbry, Vorsitzender der Werder-Geschäftsführung, sitzt mit zusammengelegten Händen an einem Tisch

Kein Investor: DFL-Präsidium beendet Verhandlungen

Bild: dpa | Carmen Jaspersen

Der Investoren-Deal der DFL ist geplatzt. Werders Geschäftsführer hält den Schritt zwar für richtig, fordert nun aber neue Lösungen, um den Finanzbedarf der Liga zu decken.

Werders Geschäftsführer Klaus Filbry hat den Abbruch der Investoren-Verhandlungen der Deutschen Fußball-Liga (DFL) als "richtige Entscheidung" bezeichnet. Durch die Proteste und die Ablehnung einzelner Vereine gegenüber dem Einstieg eines Investors bei der DFL sei deutlich geworden, dass eine Einheit nicht mehr zu schaffen gewesen sei. "Insofern halte ich es für besser, das Thema jetzt zu beenden", sagte Werders Finanzchef zu buten un binnen.

Man muss akzeptieren, dass es innerhalb des Ligaverbandes und auch in der breiten Fangemeinde keine breite Unterstützung gibt – und das für einen potenziellen Partner, der reingekommen wäre, keine guten Startbedingungen gewesen wären.

Werder-Geschäftsführer Klaus Filbry

Profi-Klubs entgeht rund eine Milliarde Euro

Das Präsidium der DFL hatte am Mittwoch in einer Krisensitzung den geplanten Investoren-Deal für den deutschen Profi-Fußball beendet, die Gespräche mit dem Finanzunternehmen CVC gestoppt. Den 36 Profi-Klubs der Bundesliga und Zweiten Liga um Bayern München und Borussia Dortmund entgeht damit rund eine Milliarde Euro. Zuvor hatte es in der Bundesliga und der 2. Liga wochenlange Proteste mit Tennisbällen, ferngesteuerten Autos und sogar kleinen Flugzeugen gegeben, es drohten Spielabbrüche.

Werder hätte laut Filbry auch erneut für den Einstieg eines Investors gestimmt. "Wir hätten auch wieder mit 'Ja' gestimmt, weil wir diesen Investitionsbedarf sehen", sagte er. Stattdessen müsse dieser Bedarf nun anders gedeckt werden. Das Präsidium der DFL sei jetzt  gefordert. "Ein Ansatz wäre es, den Abgabesatz an die DFL zu erhöhen – das würde jedem Verein entsprechend wehtun", sagte Filbry.

Ich glaube, Sie werden bei 36 Vereinen niemanden finden, der bereit wäre, auf beispielsweise zehn bis 15 Millionen Euro pro Jahr zu verzichten.

Werder-Geschäftsführer Klaus Filbry

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 21. Februar 2024, 18 Uhr