Telefonische Krankschreibung nur noch heute möglich

Finger wählt Hausarzt-Nummer auf Smartphone, Teetasse und Taschentuch im Hintergrund

Ärzte fordern dauerhafte telefonische Krankschreibung

Bild: dpa | Frank May

Bremerinnen und Bremer können sich nur noch heute per Anruf krankschreiben lassen. Bei Erkältungssymptomen wird dann wieder ein Besuch beim Arzt nötig. Mediziner kritisieren das.

Es war eine Regelung, die in der Corona-Pandemie eingeführt wurde: Wer Erkältungsbeschwerden hat, kann sich telefonisch krankschreiben lassen. Jetzt ist Schluss damit: Am 31. März läuft die telefonische Krankschreibung aus. Sie war zuvor mehrfach verlängert worden.

Mediziner fordern Regel auszuweiten statt abzuschaffen

Verbraucherschützer und Mediziner sind skeptisch: Der Deutsche Hausärzteverband fordert eine Beibehaltung der Krankschreibung per Anruf. "Wer der telefonischen Krankschreibung jetzt den Stecker zieht, gefährdet die Versorgung", sagte Vizechefin Nicola Buhlinger-Göpfarth den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). Sie ist außerdem der Meinung, dass die Telefon-Krankschreibung künftig nicht nur bei leichten Atemwegserkrankungen möglich sein sollte, sondern auch etwa bei leichten Magen-Darm-Infekten.

Wir Hausärztinnen und Hausärzte kennen unsere Patientinnen und Patienten und können am besten einschätzen, wann eine telefonische Krankschreibung sinnvoll ist und wann nicht.

Nicola Buhlinger-Göpfarth vom Deutschen Hausärzteverband

Auch der Verbraucherzentrale Bundesverband forderte eine Beibehaltung der Regelung. Politik und Fachleute seien sich einig gewesen, aus der Corona-Pandemie lernen zu müssen und Bewährtes zu bewahren, sagte der Gesundheitsexperte des Verbands, Thomas Moormann, dem RND. "Bei der telefonischen Krankschreibung, die sehr erfolgreich praktiziert wurde und die man durchaus als Innovation bezeichnen könnte, zeigt sich das nun leider nicht."

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Morgen, 31. März 2023, 7 Uhr