Wetter-Kapriole: Niedrigwasser an der Nordsee, Sturmflut an der Ostsee

Niedrigwasser an der Nordsee bei Norderney

Es wird windig: Nordsee-Inselbesucher müssen mit Fährausfällen rechnen

Bild: Imago | Priller&Maug

Wieso fallen an der Nordseeküste Fähren wegen Niedrigwasser aus, während sich an der Ostsee alle auf eine Sturmflut vorbereiten? Die geographische Lage ist entscheidend.

Während sich Schleswig-Holstein auf eine schwere Sturmflut an der Ostsee vorbereitet, herrschen an der Nordseeküste extrem niedrige Wasserstände, weshalb Fähren ausfallen. An beiden Küsten gibt es starken Ostwind. An der Ostsee drückt er das Wasser gegen die Küste, an der Nordsee von der Küste weg.

Zusätzlich kommt der Tidenhub ins Spiel. Die Ostsee ist ein Binnenmeer, hier kommt der Tidenhub – also der Unterschied zwischen Ebbe und Flut – nicht so zum Tragen. Der Meeresspiegel steigt oder sinkt nur um wenige Zentimeter. Wenn wie aktuell ein starker Ostwind das Wasser gegen die Küstenlinie drückt und steigen lässt, kann es zur Sturmflut kommen. Unter anderem, weil das Wasser auch bei Ebbe kaum abläuft.

Aktuell Fährausfälle an Ostfriesischen Inseln

Anders sieht es an der Nordsee aus. Hier beträgt der Tidenhub im Normalfall zwei bis drei Meter. Kommt starker Ostwind drückt er das Wasser von der Küste weg und der Meeresspiegel sinkt deutlich. Dann können die Fährrinnen zu flach für die Schiffe werden, insbesondere wenn die Ebbe dazukommt und das Wasser entsprechend stark sinkt.

So ein starker Ostwind herrscht gerade vor – voraussichtlich bis morgen. Deswegen müssen sich Insulaner und Herbst-Urlauber an der Nordsee auf Verschiebungen und Ausfälle bei Fähren von und zu den Ostfriesischen Inseln einstellen. Der Juist-Verkehr wurde bereits eingestellt. Auch die Fähren von und nach Wangerooge, Norderney, Spiekeroog und Langeoog sind mindestens bis zum Samstag von Ausfällen betroffen. .

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 20. Oktober 2023, 11 Uhr