Streik in Bremerhaven: Viele Kitas bleiben heute geschlossen

Eine Frau ist von hinten zu sehen. Sie hält eine Fahne mit der Aufschrift "Komba Gewerkschaft".

Kitas, Bürgerbüros, Behörden – wo in Bremerhaven gestreikt wird

Bild: Imago | Funke Foto Services

Den zweiten Tag infolge bleiben die Bürgerbüros dicht und einige Kitas bieten nur Notbetrieb an. Gestern hatten sich 150 Beschäftigte der Stadt Bremerhaven am Streik beteiligt.

Der Warnstreik im öffentlichen Dienst wirkt sich auch am Freitag in Bremerhaven aus. Mehrere Kindertagesstätten stellen auf Notbetrieb um, auch die Bürgerbüros der Stadtverwaltung bleiben geschlossen. Am ersten Streiktag am Donnerstag haben sich laut Gewerkschaften rund 150 Beschäftigte der Stadt Bremerhaven beteiligt. 

Diese Einrichtungen sind betroffen:

1 Kitas und Krippen

Die Stadt kündigte an, dass diese städtischen Kitas nur einen Notbetrieb gewährleisten können:

  • Kita Dresdener Straße.
  • Kita Auf der Eeke.
  • Kita Otto-Oellerich-Straße.
  • Kita Voßstraße .
  • Krippe der Kita Julius-Brecht-Straße.

2 Bürgerbüros der Stadt Bremerhaven

Der Magistrat kündigt an, dass alle Bürgerbüros an beiden Streiktagen geschlossen bleiben.

3 Führerscheinstellen

Ein Führerschein kann in Bremerhaven erst ab der kommenden Woche wieder beantragt werden.

4 Abteilung Migration und Einbürgerung

Mitarbeiter der Abteilung "Migration und Einbürgerung" beteiligen sich ebenfalls am Streik. Deshalb bleibt die gesamte Abteilung bis einschließlich Freitag geschlossen.

Auch die Polizei ist zum Streik aufgerufen. Allerdings sei nicht mit größeren Einschränkungen zu rechnen, teilte ein Sprecher mit.

Gewerkschaft plant Demonstration

Für Freitag ist außerdem ein Demonstrationszug durch Bremerhaven geplant. Die Organisatoren rechnen bei dem Protestzug mit bis zu 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Zu dem Streik aufgerufen haben der Deutsche Beamtenbund, die Polizeigewerkschaft und Komba, Gewerkschaft für kommunale Beschäftigte. Die bisherigen Angebote der Arbeitgeber seien ein Witz und würden nicht mal die Inflation ausgleichen. Es sei über Jahre nur eingespart worden, kritisieren Gewerkschaftsvertreter. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien völlig überlastet.

Weitere Streiks geplant

Die Gewerkschaften fordern für die 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Lohn — mindestens jedoch 500 Euro monatlich mehr. Das haben die Arbeitgeberverbände als überzogen abgelehnt. Sie haben schrittweise 5 Prozent mehr Geld und eine Einmalzahlung von 2.500 Euro angeboten. Sie kritisieren, die Gewerkschaften würden ihre Forderungen auf dem Rücken der Familien austragen. Für nächsten Mittwoch hat Verdi in Bremen und Niedersachsen zu einem Aktionstag aufgerufen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 16. März 2023, 6 Uhr