Bremer Senatorin will "Werbeverbot" für Abtreibungen abschaffen

  • Bremer Gesundheitssenatorin will Paragraphen 219a streichen.
  • Das sagte Claudia Bernhard im Podcast von Bremen Zwei.
  • In Bremen gibt es laut Gesundheitsbehörde genügend Ärzte, die Schwangerschaftsabbrüche anbieten.

Bremens Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard von den Linken hat sich bei Bremen Zwei klar für die Abschaffung des Paragraphen 219a ausgesprochen. Der Bundestag diskutiert am Freitag über einen entsprechenden Gesetzesentwurf. Die Ampelkoalition will damit das sogenannte "Werbeverbot für Schwangerschaftsabbrüche" kippen – CDU und AfD sind dagegen.

Es ist ein Fehler gewesen, dass die Abschaffung von Paragraph 219a in der letzten Legislaturperiode vertagt worden ist. Ich bin froh, dass wir das jetzt endlich hinkriegen.

Claudia Bernhard, Bremer Gesundheitssenatorin

Laut Gesundheitsbehörde gibt es in der Stadt Bremen momentan genug Ärzte, die einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen können – in Bremerhaven sei die Lage aber angespannt. Bremen sei zudem bundesweit Spitzenreiter, was die Umlandversorgung angeht: Rund 41 Prozent der Frauen, die einen Abbruch vornehmen lassen wollen, seien im letzten Jahr aus dem Umland nach Bremen und Bremerhaven angereist.

Behörde will mehr Ärzte für Schwangerschaftsabbrüche gewinnen

Dass nicht mehr Ärzte Schwangerschaftsabbrüche durchführen, hat laut Gesundheitssenatorin Bernhard auch mit dem Paragraphen 219a zu tun: Es herrsche Angst vor Bußgeldern. Die Streichung sei deshalb überfällig. Um in Bremen mehr Mediziner für Schwangerschaftsabbrüche zu gewinnen, plant die Behörde ab September 2022 Fortbildungen für Bremer Hausärzte und Gynäkologen. Außerdem soll ein telemedizinisches Angebot für die Durchführung medikamentöser Schwangerschaftsabbrüche eingerichtet werden.

Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Nachrichten, 12. Mai 2022, 6 Uhr