Studie: Kein erhöhter Drogenkonsum bei Jugendlichen durch Corona

Drogenpäckchen
Ecstasy, MDMA und Speed - ausgestattet für eine lange Partynacht.

Studie: Kein erhöhter Drogenkonsum bei Jugendlichen durch Corona

Bild: Radio Bremen | Andy Lehmann
  • Studie untersucht Suchtmittelkonsum von Jugendlichen.
  • Corona-Pandemie hat den Konsum verändert.
  • Der Konsum ist nicht gestiegen.

Jugendliche haben 2021 – im "Corona-Jahr" – nicht mehr Suchtmittel konsumiert als sonst. Das ist das Ergebnis der sogenannten Schulbus-Studie ("Schüler*innen- und Lehrkräftebefragungen zum Umgang mit Suchtmitteln"), die alle drei Jahre durchgeführt wird.

Demnach sollen Jugendliche weniger bei Veranstaltungen wie Partys konsumiert haben, da diese wegen des Infektionsschutzes nicht oder nur eingeschränkt stattfanden. Der Konsum, der die Wirkung selbst zum Anlass hat und weniger Beiwerk bei Partys ist, habe jedoch zugenommen.

Fast 2.000 Jugendliche befragt

Bei der Studie wurden fast 2.000 Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren in Bremen und Bremerhaven befragt. Dabei ging es auch um den Umgang mit Glücksspiel, dem Internet, der selbstkritischen Körperwahrnehmung und wie die Jugendlichen die Corona-Pandemie erlebt haben.

Der Studie zufolge liegt der Alkoholkonsum noch immer jenseits der geltenden Jugendschutzregeln auf relativ hohem Niveau. Der Konsum von Neuen Psychoaktiven Substanzen (NPS) und Ecstasy sei zwar auf niedrigem Niveau, steige aber. Im Gegensatz dazu ist das Tabak-Rauchen weniger beliebt als früher: 7,2 Prozent der Jugendlichen in Bremen rauchen regelmäßig, in Bremerhaven sind es 7,3 Prozent.

Smartphone-Gebrauch deutlich verstärkt

Zugenommen haben laut Studie hingegen Probleme mit der selbstkritischen Körperwahrnehmung. Das Risiko für Essstörungen sowie der Smartphone-Gebrauch in der Freizeit habe sich vor allem bei Mädchen deutlich verstärkt. Nach der Auswertung der Befragung liegt bei knapp ein Drittel der Jugendlichen der Verdacht auf eine Essstörung vor.

Bremens Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) sieht den Grund dafür im gestiegenen Medienkonsum. Instagram, TikTok und Co. sorgen aufgrund der veröffentlichten Bilder und Videos für eine kritischere Selbstwahrnehmung, so Bernhard. Das Gesundheitsressort wolle den Betroffenen helfen und verweist auf die zahlreichen Präventionsstellen im Land.

Weitere Informationen:

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 12. September 2022, 18 Uhr