Senat will Millionenloch des Bremerhavener Schifffahrtsmuseums stopfen

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  • Senat will sieben Millionen Euro zuschießen.
  • Damit sollen erhöhte Baukosten und die Seute-Deern-Kosten bezahlt werden.
  • Ziel sei, dass das Museum seinen Status als Forschungsmuseum behalten kann.

Das Deutsche Schifffahrtsmuseum (DSM) in Bremerhaven soll eine Finanzspritze vom Land bekommen. Das hat der Bremer Senat beschlossen. Wie Wissenschaftssenatorin Claudia Schilling (SPD) buten un binnen bestätigte, will das Land Bremen dem DSM weitere sieben Millionen Euro zur Verfügung stellen. Der Wissenschaftsausschuss des Landes muss diesen Beschluss noch bestätigen.

Für die Sanierung des Museums waren schon einmal 42 Millionen Euro bereitgestellt worden. Als Grund für den erneuten Finanzbedarf führte Schilling "außergewöhnliche Gegebenheiten" an. Als Beispiele nannte sie erhöhte Baukosten für den Bangert-Bau, die vor dessen Sanierung nicht erkennbar gewesen seien. Auch die Kosten des untergegangenen und mittlerweile abgewrackten Museumsseglers "Seute Deern" solle aus den Sondermitteln bezahlt werden.

Evaluierung ist Bedingung für künftige Finanzierung

Das Ziel sei, das DSM "gut aufzustellen, damit es 2024 die Evaluierung besteht. Denn das ist die Voraussetzung für die Bund-Länder-Finanzierung und das Fortbestehen als Forschungsmuseum", sagte Claudia Schilling weiter. Der marode Bangert-Bau hat hierfür eine zentrale Bedeutung.

Eine Frau mit dunklen knapp kinnlangen dunklen Haaren und einer schwarzen Bluse mit weißen Punkten lächelt in die Kamera.
Ruth Schilling, die kommissarische Direktorin des DSM. Bild: dpa | Sina Schuldt

Seit dem vergangenen Februar wird das DSM kommissarisch von der Professorin Ruth Schilling geleitet, die die Einrichtung aus der Krise führen soll. Sie hatte bereits die letzte Evaluierung im Jahr 2017 begleitet. Die kommende Überprüfung nannte sie "schwieriger", sie sei aber optimistisch, dass das Museum sie bestehen werde. Es gehe um das Überleben des Museums, sagte die Direktorin. Es sei jetzt die Zeit, sich dem Museum zu verpflichten und hinter der damit verbundenen Botschaft zu stehen.

Die Evaluierung wird von der Berliner Leibniz-Gemeinschaft durchgeführt. Dem Verein gehören 97 wissenschaftliche Einrichtungen in ganz Deutschland an, darunter Forschungsmuseen wie das DSM. Die Leibniz-Gemeinschaft überwacht die wissenschaftliche und museumspädagogische Arbeit der Einrichtungen und entscheidet über große Teile ihrer Förderung durch Bundes- und Landesmittel.

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 21. Juni 2022, 19.30 Uhr