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Was über die Schüsse am Bremerhavener Lloyd-Gymnasium bekannt ist

Angriff auf Schule in Bremerhaven: Frau lebensgefährlich verletzt

Bild: Radio Bremen | Boris Hellmers

Ein 21-Jähriger hat an einer Schule in Bremerhaven eine Frau schwer verletzt, sie schwebt noch in Lebensgefahr. Das ist über die Tat bekannt.

An einem Bremerhavener Gymnasium hat am Morgen ein bewaffneter Mann eine Mitarbeiterin schwer verletzt. Sie schwebte am frühen Abend nach Angaben der Staatsanwaltschaft noch in Lebensgefahr. Schüler und Schülerinnen waren nicht betroffen. Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen. Rund 140 Schülerinnen und Schüler, die zunächst noch im Gebäude ausharren mussten, konnten es am frühen Nachmittag verlassen.

Was ist am Vormittag an der Schule passiert?

Sicher ist, dass ein bewaffneter Mann gegen 9 Uhr das Schulgebäude des Lloyd-Gymnasiums an der Grazer Straße betreten hat. Dort schoss der 21-Jährige laut Polizei mit einer Armbrust auf eine Mitarbeiterin. Dabei wurde die Frau schwer verletzt. Sie kam in ein Krankenhaus. Sie schwebt derzeit in Lebensgefahr. In der Schule waren ungefähr 140 Schülerinnen und Schüler und damit deutlich weniger als üblich. Grund dafür ist unter anderem die Abi-Zeit, heute sollten Nachprüfungen stattfinden.

Polizisten laufen hinter einer Absperrung.
Auch ein SEK aus Bremen war im Einsatz. Bild: Radio Bremen | Martina Niemann

Was weiß man inzwischen über den Ablauf?

Eine Schülerin sagte zu buten un binnen, kurz vor Stundenbeginn habe es eine Durchsage mit dem Codewort für Amok-Alarm gegeben. Zunächst seien sie von einer Übung ausgegangen. Dies gehört zu den Alarmszenarien, die die Schule regelmäßig übt. Dann aber habe die Schülerin Rettungswagen und Polizei vom Fenster aus gesehen. Die Einsatzkräfte waren schnell vor Ort und sicherten den Bereich.

Die Schülerinnen und Schüler hätten sich mit den Lehrkräften in Klassenzimmern eingeschlossen. Die Polizei konnte den mutmaßlichen Täter kurz darauf in der Nähe stellen und festnehmen. Ein Spezialeinsatzkommando aus Bremen durchsuchte daraufhin die Schule, um weitere Täter auszuschließen. Die Polizei geht von einem Einzeltäter aus.

Zum Teil konnten die Menschen die Schule erst nach mehreren Stunden verlassen. Für Eltern und Angehörige wurde eine Informationshotline durch den Magistrat Bremerhaven geschaltet. Gegen 14 Uhr waren die Evakuierungsmaßnahmen abgeschlossen. Alle Betroffenen wurden anschließend psychologisch betreut.

Was ist über den Täter und sein Motiv bekannt?

Nach Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft ist der mutmaßliche Täter 21 Jahre alt. Laut Staatsanwaltschaft gibt es bei dem Verdächtigen erste Erkenntnisse auf psychische Auffälligkeiten. Es habe "möglicherweise eine spezielle psychische Disposition zur Tat beigetragen", sagte Oberstaatsanwalt Oliver Constien. Neben der Armbrust wurden bei dem Mann weitere Waffen gefunden, zwei Messer und eine Schreckschusspistole. In welcher Beziehung der junge Mann zur Schule und zu dem Opfer stand, müsse noch ermittelt werden, so die Staatsanwaltschaft.

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Bild: Radio Bremen
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Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, Läuft, 19. Mai 2022, 17:15 Uhr