Platz in Bremen wird erstmalig nach türkischem Gastarbeiter benannt
Ein Platz im Stadtteil Gröpelingen hat den Namen von Mustafa Karabacak erhalten. Er war Stahlarbeiter, Betriebsrat und gilt als gutes Beispiel für Integration.
Er war einer der ersten Türken, die an der Klöckner-Stahlhütte – heute das Stahlwerk von Arcelor Mittal – angestellt wurden: Mustafa Karabacak. Karabacak arbeitete dort an den Stahlöfen und holte später seine Familie nach Bremen. Als Betriebsrat unterstützte er ab 1972 seine türkischen Kollegen und galt als gutes Beispiel für Integration. Er selbst setzte sich für Solidarität und Zusammenhalt in der Belegschaft ein.
Gröpelingen war Karabacaks Heimat, dort gründete er auch die türkisch orientierte Mevlana-Moschee und war lange im Vorstand der Gemeinde. 2012 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande für sein "jahrzehntelanges Engagement um Integration und Verständigung". Auch für Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte war Karabacak ein "Brückenbauer zwischen den Kulturen", wie der SPD-Politiker zu dessen Tod 2021 mitteilte.
Henning Scherf nimmt an Einweihung teil
Nun wurde der namenlose Platz an der Ecke zwischen Bromberger und Kulmer Straße nach dem Arbeitsmigranten Karabacak benannt. Bisher gibt es in Bremen weder Straßen noch Plätze, die nach türkischen Gastarbeitern benannt wurden. An der Feier hat auch Karabacaks Tochter teilgenommen.
Der Beirat Gröpelingen hatte bereits im Jahr 2022 auf Antrag der SPD-Fraktion einstimmig beschlossen, den namenlosen Platz nach Mustafa Karabacak zu benennen. Das ging aber aus formalen Gründen nicht. Damals wurde bereits provisorisch ein selbst gebasteltes Schild aufgestellt. Mit der Benennung möchte der Beirat nicht nur Karabacaks Engagement ehren, sondern auch das seiner Landsleute.
Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 23. November 2023, 19:30 Uhr