Bremer Oberlandesgericht überprüft Freispruch für Pastor Latzel

  • Staatsanwaltschaft lässt Urteil des Landgerichts prüfen.
  • Pastor Latzel war in zweiter Instanz freigesprochen worden.
  • Erste Instanz hatte ihn wegen Volksverhetzung verurteilt.

Der Fall um den evangelischen Bremer Pastor Olaf Latzel beschäftigt am Donnerstag das Oberlandesgericht in der Hansestadt. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft prüft der 1. Strafsenat des Gerichtes in einer Hauptverhandlung im Revisionsverfahren ohne eine Beweisaufnahme, ob der Freispruch der Vorinstanz korrekt ist oder ob es Rechtsfehler und Verfahrensverstöße gegeben hat.

Rund 50 Menschen demonstrieren vor dem Oberlandesgericht gegen Homophobie.
Die Revisionsverhandlung wurde von Protesten begleitet. Bild: Radio Bremen | Jens Otto

Der Seelsorger der evangelikalen Bremer St.-Martini-Gemeinde hatte sich in einer "biblischen Fahrschule zur Ehe" im Oktober 2019 abfällig über Homosexuelle geäußert. Das Bremer Amtsgericht hatte ihn aufgrund seiner zeitweise auch im Internet veröffentlichten Einlassungen im November 2020 wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe in Höhe von 90 Tagessätzen zu je 90 Euro verurteilt. Das Landgericht hingegen sah seine Worte von der Religions- und Meinungsfreiheit gedeckt und sprach ihn in einer Berufungsverhandlung frei.

Knapp 50 Menschen demonstrierten vor Beginn der Verhandlung vor dem Gerichtsgebäude gegen Homophobie.

Bremer Pastor Latzel vom Vorwurf der Volksverhetzung freigesprochen

Bild: Radio Bremen

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Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Nachrichten, 24. Mai 2022, 12 Uhr