Strohmann bleibt Bremer CDU-Chef – mit weniger Rückhalt

Heiko Strohmann, Landesvorsitzender der Bremer CDU, steht nach seiner Wiederwahl beim Landesparteitag der CDU Bremen vor applaudierenden Delegierten.

Heiko Strohmann bleibt Landesvorsitzender der CDU

Bild: dpa | Focke Strangmann

Mit 78,1 Prozent wurde Strohmann von den Delegierten wiedergewählt – einen Gegenkandidaten gab es nicht. All seine Stellvertreter erhielten bei ihrer Wahl mehr Stimmen.

Heiko Strohmann ist am Samstag mit 78,1 Prozent als Landesvorsitzender der CDU Bremen bestätigt worden. Das teilte die CDU in einer Pressemitteilung mit. Die Delegierten wählten den 56-Jährigen mit 121 von 155 gültigen Stimmen.

Vor einem halben Jahr hat er das Amt übernommen, gewählt auf einem Sonderparteitag. Der war einberufen worden, nachdem der bisherige Landeschef Carsten Meyer-Heder zurückgetreten war. Seine Äußerungen zu einer möglichen Zusammenarbeit mit der AfD in einem buten-un-binnen-Interview hatten für viel Kritik gesorgt. 78,9 Prozent bekam Strohmann bei seiner Wahl im November. Einen Gegenkandidaten hatte er nicht.

Stellvertreter erhalten mehr Stimmen als Strohmann

Als seine Stellvertreterinnen und Stellvertreter wurden Yvonne Averweser mit 87,6 Prozent und Thorsten Raschen aus Bremerhaven (91 Prozent) ebenfalls wieder gewählt. Neu dabei ist Wiebke Winter (83 Prozent). Sie komplettiert den Bremer Landesvorstand, nachdem die bisherigen Stellvertreter Jens Eckhoff und die Stellvertreterin Ines Schwarz zu einer erneuten Kandidatur nicht zur Verfügung standen.

Alle drei Stellvertreter erhielten mehr Stimmen als der Parteivorsitzende bei seiner Wiederwahl. 78,1 Prozent für Heiko Strohmann zeigen: der 56-Jährige hat nicht in allen Teilen der Partei volle Unterstützung. Eher verhalten auch die Reaktionen auf seine Rede – deutlich lauter der Beifall für den angriffslustigen Auftritt des Fraktionsvorsitzenden Frank Imhoff.

Wir wollen dieses Land besser regieren, weil wir es können.

Frank Imhoff, CDU-Fraktionsvorsitzender

Er übte scharfe Kritik am rot-grün-roten Bremer Senat und SPD-Bürgermeister Andreas Bovenschulte, warf ihnen vor, die wirklichen Probleme bei Bildung, Finanzen und Innerer Sicherheit nicht anzugehen und sich in Ankündigungen zu erschöpfen. Beide – sowohl Imhoff als auch Strohmann – betonten den Regierungsanspruch der CDU.

CDU will Doppelspitzen ermöglichen

Inhaltlich beschäftigt sich der Parteitag unter anderem mit dem Leitantrag des Vorstandes unter dem Titel "Für ein starkes Bremen in Europa". Ein weiterer Antrag fordert eine Änderung des CDU-Bundesstatuts, um künftig Doppelspitzen in der Partei zu ermöglichen – allerdings nur bis zur Ebene der Kreisverbände.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 25. Mai 2024, 15 Uhr