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Darum ändert die Union Brauerei ihre Koggenbräu-Pläne in Bremerhaven

Menschen stehen vor einem Gebäude.
Bild: Radio Bremen | Carolin Henkenberens

Der Einzug der Bremer Union Brauerei in das alte Koggenbräu-Gebäude in Bremerhaven ist ins Stocken geraten. Nach einigen Querelen kommen die Pläne auf den Prüfstand.

Das alte Koggenbräu-Gebäude im Alten Hafen von Bremerhaven ist nicht denkmalgeschützt, aber historisch durchaus bedeutsam. Rund 10 Millionen Euro will die Bremer Union Brauerei mit ihrem Investor Lüder Kastens in einen Um- oder Neubau stecken. Nach Kritik an den Plänen soll nun nachgebessert werden.

Eine Visualisierung zeigt ein Gebäude in einer Hafenszenerie.
Ein erster Entwurf rund ums Koggenbräu-Gebäude. Bild: architektenbda | Ute Kastens

Was passiert da gerade rund um die Pläne der Union Brauerei?

Investor Lüder Kastens, bekannt als Immobilienentwickler und Chef der Bremer Union Brauerei, hatte einen Entwurf vorgestellt, mit moderner Fassade. Von der alten Form des ehemaligen Getreidespeichers war in den Plänen allerdings nicht mehr viel zu erkennen. Das brachte Kritiker auf den Plan.

Mehrere Bürgerinnen und Bürger stellten in Frage, ob das Ganze überhaupt mit den Bebauungsplänen vor Ort vereinbar sei. Und sie forderten, dass das alte, historische Stahl-Skelett – einziges verbliebenes seiner Art in Bremerhaven – erhalten bleibt. Nun gab es eine Runde mit Oberbürgermeister Melf Grantz (SPD), dem Investor und Planern. Anschließend steht fest: Die Pläne sollen nochmal überarbeitet werden.

Wie hat der Investor darauf reagiert?

Er und sein Team seien schon überrascht gewesen, dass es eine solche Reaktion auf einen möglichen Abriss gab. Es sei erst nach weiteren Untersuchungen deutlich geworden, dass sich das Gebäude und das Stahlgerüst in einem sehr schlechten Zustand befänden.

Das Bedauerliche ist, dass viele der Bürger, die sich jetzt an dieses Gebäude klammern, den Zustand nicht genau kennen. Wir haben einen Gutachter beauftragt. Das konnten wir leider vor dem Kauf nicht machen. Dazu fehlten uns Erkenntnisse. Die haben wir gewonnen und festgestellt, dass die Planung, die bekannt war, und die auch für gut befunden wurde, vom Gestaltungsgremium, und ich glaube in der Öffentlichkeit auch, leider nicht mehr umsetzen konnten.

Ein Mann steht vor Gebäuden an einem Geländer.
Lüder Kastens, Investor

Dennoch habe er Verständnis für die Kritik – da das Gebäude als einziges seiner Art in der Stadt gilt. In Bremen habe man noch mehr Derartiges, aber in Bremerhaven sei davon fast alles durch den Krieg verschwunden. Bis Juli will Kastens jetzt alles überarbeiten lassen und die neuen Pläne präsentieren. Vor allem will er gucken, was überhaupt erhalten werden kann.

Und was sagt die Stadt zu der Angelegenheit?

Oberbürgermeister Grantz freut sich, dass der Investor sozusagen bei der Stange bleibt – trotz der Kritik. Er sei nun zuversichtlich, dass man zusammen mit dem Investor eine Lösung finden werde, die das Gebäude als Dokument der Bremerhavener Hafengeschichte mit der geplanten neuen, attraktiven Nutzung als Erlebnisgastronomie und Brauerei vereine.

Er wisse, dass viele Bürgerinnen und Bürger und auch die Verantwortlichen des Deutschen Schifffahrtsmuseums gegenüber die Aufwertung des Gebiets herbeisehnen. Grantz betonte noch einmal, dass Kastens ja bekannt sei, durch die Umgestaltung der unter Denkmalschutz stehenden Union Brauerei in Bremen-Walle und der mehrfach ausgezeichneten Entwicklung des Kulturdenkmals Schuppen Eins in der Überseestadt.

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Bild: Radio Bremen

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  • Dirk Bliedtner
    Dirk Bliedtner Autor

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Der Nachmittag, 31. Mai 2024, 15:40 Uhr