Ist die Karstadt-Filiale in Bremen in Gefahr?

Bremen betroffen? Galeria-Konzern beantragt Schutzschirmverfahren

Bild: Imago | Michael Gstettenbauer

• Die Kaufhauskette hat erneut Insolvenz beantragt.
• Wahrscheinlich müssen weitere Filialen geschlossen werden.
• Bremer City-Initiative geht aber davon aus, dass die Bremer Filiale bestehen bleibt.

Mehr als 40 der verbliebenen 131 Kaufhäuser will Galeria Karstadt Kaufhof schließen – das ist etwa ein Drittel aller Filialen. Das kündigte Unternehmenschef Müllenbach in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" an. Betriebsbedingte Kündigungen seien damit unvermeidbar.

Welche Kaufhäuser genau schließen werden, hat das Unternehmen noch nicht bekannt gegeben. In spätestens drei Monaten soll feststehen, welche Kaufhäuser geschlossen werden und wie viele Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gehen müssen, so der Insolvenzverwalter.

Bremer City-Initiative: Bremen wohl nicht betroffen

Die Bremer City-Initiative hat buten un binnen allerdings mitgeteilt, dass ihren Kenntnissen nach die Galeria-Filiale in der Innenstadt nicht zur Diskussion stehe. Man ginge also davon aus, dass sie nicht geschlossen wird.

Die Gewerkschaft Verdi hingegen hat bislang keine Hinweise darauf, ob auch Galeria-Filialen im Nordwesten geschlossen werden sollen. "An Spekulationen beteiligen wir uns nicht", sagte Tobias Uelschen von Verdi Bremen/Niedersachsen zu buten un binnen. Schon bei früheren Filial-Schließungen seien die Entscheidungskriterien unklar geblieben. Die Gewerkschaft biete verunsicherten Beschäftigten eine Beratung an, so Uelschen.

Schutzschirm statt neue Schulden

Zuvor hatte das Management von Galeria den Bund um Unterstützung gebeten, weil die Konsumflaute und hohe Energiepreise dem Unternehmen zu schaffen machten. Doch mit geliehenem Geld könne eine Rettung nicht gelingen, so der Insolvenzverwalter. Daraufhin gab Galeria bekannt, erneut Rettung in einem sogenannten Schutzschirm-Verfahren zu suchen. Durch ein solches Verfahren könnte Galeria Schulden und anderen Ballast loswerden.

Ein Schutzschirmverfahren ist auf Sanierung ausgerichtet. Dabei übernimmt ein gerichtlich bestellter Sachverwalter die Aufsicht über die Rettung, die Unternehmensführung behält aber weiterhin die Kontrolle und wird extern beraten.

Zweites Insolvenzverfahren in wenigen Jahren

Schon 2020 hatte das Unternehmen ein Insolvenzverfahren durchlaufen. Damals wurden rund 40 Filialen geschlossen und rund 4.000 Stellen gestrichen. Auch die Kaufhof-Filiale in Bremen und die Karstadt-Filiale in Bremerhaven schlossen. Das Gebäude in der Bremerhavener Innenstadt soll nun abgerissen werden, in Bremen ist ein neues Unternehmen eingezogen.