Karstadt Bremen soll Vorzeige-Filiale werden: Das ist bisher bekannt

Karstadt-Filiale in Bremen soll "Flagship Store" werden

Bild: dpa | Sina Schuldt

Erst die drohende Schließung, dann die Wendung – und jetzt das: Die Bremer Karstadt-Filiale soll zu einem moderneren "Flagship-Store" werden. Das verbirgt sich dahinter.

So schnell kann sich die Situation ändern: Erst sollte Karstadt in Bremen schließen, die Mitarbeiter hatten alle schon Kündigungen bekommen. Dann wurde das Haus gerettet und soll erhalten bleiben – und nun soll daraus sogar ein sogenannter Flagship-Store werden, also eine Art Vorzeige-Filiale des Konzerns. Darüber hatte zuerst der Weser-Kurier berichtet.

Was kann man sich unter einem Flagship-Store vorstellen?

In der Filiale soll alles etwas moderner werden. Bremen soll eine von bundesweit insgesamt zehn Karstadt-Filialen werden, die zum regionalen Flagship-Store werden sollen. "Regionaler Flagship-Store" bedeutet, dass in den einzelnen Filialen in den Sortimenten mehr lokale Besonderheiten zu finden sind. Die Betriebsrats-Vorsitzende Sabine Dziadek sagt, dass im Geschäft zum Beispiel mehr Produkte angeboten werden könnten, die "für Bremen in Bremen" produziert werden. Flagship-Store soll aber auch heißen, dass es hier auch exklusivere Marken geben könnte, die es in anderen Häusern nicht zu kaufen gibt. 

Wann soll der Flagship-Store starten?

Kundinnen und Kunden brauchen da wohl noch etwas Geduld. Der Konzern hat zwar angekündigt, dass Karstadt Bremen ein regionaler Flagship-Store werden soll. Aber viel konkreter hat sich das Unternehmen bisher noch nicht geäußert. Auch die Betriebsrätin äußert sich zurückhaltend. Weil sich der Umbau des Hauses verzögert, wird es wohl erst 2025 losgehen.

Auch Bremens Wirtschaftssenatorin Kristina Vogt (Linke) redet bisher noch im Konjunktiv über das Projekt: "Falls die Bremer Filiale zum Flagship-Store ausgebaut werden würde, wäre das ein gute Nachricht. Und ein gutes Signal für die komplette Innenstadt und die weitere Entwicklung. Karstadt ist ein wichtiger Ankerpunkt, der für den gesamten Handel von Bedeutung ist." 

Unabhängig von den Flagship-Store-Plänen war ja schon bekannt geworden, dass die Filiale verkleinert werden soll. Welche Pläne gibt es bisher für den Umbau?

Die Karstadt-Fläche wird verkleinert und nur noch im ehemaligen Stammhaus untergebracht, dem großen, denkmalgeschützten Bereich mit Sandsteinfassade. Der Anbau mit der Kupfer-Fassade, den die älteren Bremerinnen und Bremer noch als das "Deutsche Familienkaufhaus" kennen, wird abgetrennt.

Dieser Umbau dauere seine Zeit, heißt es von der Bremer Filialleitung. Es gibt mit Kurt Zech, dem Vermieter des Hauses, schon einen neuen Vertrag darüber, in dem die Änderungen festgehalten wurden. Die Details der Änderungen sind aber bisher öffentlich noch nicht bekannt. Das Haus solle einen gewissen Standard bekommen und sich an einem Referenzobjekt orientieren. 

An welchem Objekt könnte sich der Flagship-Store dann orientieren?

Zum Beispiel an der Karstadt-Filiale Frankfurt Hauptwache. Das ist eine von bisher vier sogenannten internationalen Flagship-Stores. Das Haus wurde erst vor kurzem modernisiert: Dort gibt es zum Beispiel die Premium-Markthalle mit Sushi und Champagner-Bar, Designer-Klamotten, Schmuck, Uhren und Handtaschen in der sogenannten "Verwöhnwelt". Außerdem wurde eine große Rooftop-Bar und Restaurant mit Ausblick über die Frankfurter Skyline in das Kaufhaus eingebaut. Wie viel von den Ideen in Bremen umgesetzt werden, wird sich zeigen, vermutlich wird das Kaufhaus aber einen moderneren Anstrich bekommen.

Autor

  • Wolfgang Loock
    Wolfgang Loock

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 26. Juli 2023, 19:30 Uhr