Bremer Museum gibt menschliche Überreste an Hawaii zurück

Das Bremer Überseemuseum von außen.

Bremer Museum gibt menschliche Überreste an Hawaii zurück

Bild: Radio Bremen

Die Gebeine wurden an Nachfahren von Ureinwohnern der Südsee-Inselgruppe zurückgegeben. Die Zeremonie fand in kleinem Kreise statt, teilte das Bremer Museum mit.

Das Bremer Übersee-Museum hat erneut menschliche Überreste aus seinem Sammlungsbestand an Nachfahren von Ureinwohnern der Südsee-Inselgruppe Hawaii zurückgegeben. Die Zeremonie wurde auf hawaiischen Wunsch im kleinen Kreis organisiert, wie das Museum am Mittwoch mitteilte. Der Bremer Senat hatte den Angaben zufolge bereits in einer Sitzung Ende Januar der Rückgabe zugestimmt.

"Ich wünsche mir, dass diese Rückgabe und die enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen unserer Organisation und dem Übersee-Museum ein Beispiel für Museen und Universitäten auf der ganzen Welt ist", erklärte Kalehua Caceres. Sie ist eine Vertreterin der Organisation Hui Iwi Kuamo'o, die seit mehr als drei Jahrzehnten menschliche Überreste aus internationalen Sammlungen nach Hawaii zurückführt.

Weiterer Schritt der Dekolonisierung der Sammlung

"Mit der Rückgabe gehen wir gemeinsam einen weiteren Schritt in Richtung Dekolonisierung unserer Sammlungen", sagte die Direktorin des Übersee-Museums, Wiebke Ahrndt.

Wir wollen heute Verantwortung für die Fehler der Vergangenheit übernehmen. Daher ist es unsere wichtige Aufgabe, die Herkunft der Sammlungsobjekte kritisch zu hinterfragen.

Wiebke Ahrndt, Übersee-Museum

Das Übersee-Museum hatte bereits im vergangenen Jahr hawaiianische Gebeine an die Nachfahren zurückgegeben. Unter der Leitung von Ahrndt wurden vom Deutschen Museumsbund Empfehlungen zum Umgang mit menschlichen Überresten in Museen und Sammlungen verfasst.

Rückblick: Ahrndt will Vergangenheit deutscher Museen aufarbeiten

Bild: Radio Bremen

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Nachmittag, 5. April 2023, 17 Uhr