Wieso das Bremer Überseemuseum Kamerun Kunstgegenstände anbietet

Die Fassade des Überseemuseum am Bremer Hauptbahnhof.

Wieso das Bremer Überseemuseum Kamerum Kunstgegenstände anbietet

Bild: dpa | Klaus Nowottnick
  • Überseemuseum hat wohl Raubkunst aus Kamerun.
  • Überseemuseeum hat Rückgabe der Gegenstände angeboten.
  • Vertreter Kameruns dafür nach Bremen gereist.

Das Bremer Überseemuseum hat Kamerun angeboten, bis zu 150 Kunstgegenstände zurückzugeben. Denn Kunsthistoriker haben den Verdacht, dass es sich um Raubkunst handeln könnte. Am Dienstag traf Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) dazu Vertreter Kameruns im Bremer Rathaus.

In den vergangenen Jahren hat das Überseemuseum immer wieder Objekte aus seiner Sammlung zurückgegeben. Zum Beispiel menschliche Überreste an Tansania, Neuseeland und Hawaii. Jetzt geht es um etwa 150 Kunstgegenstände, die vermutlich von deutschen Kolonialherren aus einem Sultanspalast in der kamerunischen Region Tibati entwendet wurden.

Bremen vertritt dabei eine eindeutige Haltung, sagte Bürgermeister Bovenschulte: "Also wenn jemand sagt, er möchte bestimmte Objekte zurückhaben und die sind unrechtmäßig erworben, dann werden die natürlich zurückgegeben."

Ausstellung in Bremen sei grundsätzlich gut

Ob die kamerunische Seite die Kunstgegenstände wieder haben will, ist noch gar nicht geklärt. Grundsätzlich sei es gut, dass die Objekte in Bremen ausgestellt werden und sich Menschen so über Kameruns Geschichte informieren können, sagte der Lamido der Region Tibati buten un binnen.

Sollte das afrikanische Land später doch noch eine Rückgabe fordern, ginge das nur nach Verhandlungen im großen Kreis. Dann wäre neben Überseemuseum und Bremer Senat auch die Bundesregierung gefordert.

Raubkunst in Bremens Überseemuseum könnte zurück nach Kamerun gehen

Bild: Radio Bremen

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 26. Oktober 2022, 6 Uhr