Bremer Behörden registrierten 2022 weniger Fälle häuslicher Gewalt

Im Vordergrund ist eine geballte Faust zu sehen. Im Hintergrund sitzt eine Frau auf dem Boden und hält sich die Hände vor das Gesicht.

Behörden registrieren weniger Fälle häuslicher Gewalt in Bremen

Bild: Imago | Lehtikuva

Laut Welt am Sonntag gab es 13,6 Prozent weniger Anzeigen wegen häuslicher Gewalt im Land Bremen. Die Gründe sind unbekannt. In allen anderen Bundesländern stiegen die Zahlen.

Nach Recherchen der Welt am Sonntag hat die häusliche Gewalt in Deutschland im vergangenen Jahr weiter zugenommen. Nur im Bundesland Bremen seien die Zahlen rückläufig. Das hätten Anfragen bei Innenbehörden und Landeskriminalämtern ergeben.

Schläge, Misshandlungen, Stalking, Psychoterror – 2.615 solcher Fälle häuslicher Gewalt wurden vergangenes Jahr in Bremen und Bremerhaven angezeigt, schreibt die Zeitung. 13,6 Prozent weniger als noch im Jahr davor. Warum die Zahlen sinken, ist nicht bekannt.

In den anderen Bundesländern, besonders im Saarland und Thüringen, steigen sie; im Schnitt um 9,3 Prozent. Zwei Drittel der Opfer sind Frauen. Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) macht vor allem die hohe Dunkelziffer Sorgen. Gemeinsam mit Innenministerin Nancy Faeser (SPD) und BKA-Chef Holger Münch will sie Anfang Juli ein Lagebild vorstellen. Künftig soll eine Koordinierungsstelle helfen, ressortübergreifend gegen häusliche Gewalt vorzugehen.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 18. Juni 2023, 8 Uhr