Gericht stoppt geplante Gasbohrungen im Wattenmeer vor Borkum
Die Insel hatte mit Umweltverbänden vor einem Gericht in den Niederlanden gegen die geplante Bohrplattform geklagt. Die Pläne sind aber nicht endgültig vom Tisch.
Die geplante Gasbohrung vor Borkum ist vorerst gestoppt. Die Insel hatte zusammen mit mehreren Umweltverbänden vor einem Gericht in den Niederlanden gegen den Aufbau der Bohrplattform geklagt. Die Rechtsbank in Den Haag untersagte jetzt dem niederländischen Unternehmen Onedyas, mit den Vorarbeiten anzufangen.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) bezeichnet das Urteil als "Paukenschlag für den Schutz der Nordsee". "Die Entscheidung des Gerichts zeigt, dass unsere Kritik und unsere Bedenken ernst genommen und entscheidungsrelevant sind. Das macht Hoffnung für das laufende Gerichtsverfahren", wird Borkums Bürgermeister Jürgen Akkermann (parteilos) in einer DUH-Mitteilung zitiert.
Bohrplattform sollte eigentlich im April aufgebaut werden
Die Umweltorganisation hatte damit argumentiert, dass die Bohrplattform ein geschütztes Riff zerstört. Sie darf also nicht errichtet werden. Ein endgültiger Gerichtsentscheid wird im September erwartet. Das heißt, das Vorhaben ist damit noch nicht endgültig vom Tisch, aber das Urteil der Vorinstanz ist ein erster Schritt.
Eigentlich sollte die Bohrplattform noch im April aufgebaut werden. Die Verzögerung begründete das Unternehmen Onedyas damit, dass es Schwierigkeiten gab, das Bohrgestänge zu besorgen. Eine aktuelle Stellungnahme zu dem Gerichtsurteil blieb bislang aus.
Dieses Thema im Programm: Bremen Zwei, Nachrichten, 25. April 2023, 16 Uhr