Verspätete EWE-Abrechnungen: Verbraucherzentrale droht Konsequenzen an

Eine Hand dreht einen Heizkörper auf.

Verspätete EWE-Abrechnungen: Verbraucherzentrale droht Konsequenzen an

Bild: dpa | pressefoto_korb | Micha Korb

Der Energieversorger EWE hat Abrechnungen und Rückzahlungen erst mit Verspätung bearbeitet. Sie kündigte Entschädigungen an, der Verbraucherzentrale Niedersachsen reicht das jedoch nicht.

Die Verbraucherzentrale Niedersachsen (VZ) hat rechtliche Schritte gegen den Oldenburger Energieversorger EWE angekündigt. Sie will dafür sorgen, dass das Unternehmen künftig bei verspäten Abrechnungen und Rückzahlungen Strafen zahlen muss. Zunächst hatte die Verbraucherzentrale nach eigenen Angaben das Unternehmen EWE abgemahnt. Der Grund: Viele Kunden und Kundinnen haben noch keine Abrechnung bekommen.

Weil das Unternehmen EWE sich aber weigere eine Unterlassungserklärung zu unterzeichnen, kündigten die Verbraucherschützer ein juristisches Nachspiel an. Die Verbraucherschützer wollen erreichen, dass das Unternehmen in solchen Fällen Strafen zahlen muss.

Nachteile für Kunden bei verspäteter Rechnung

Die Verbraucherzentrale weist nochmal darauf hin, welche Probleme EWE-Kundinnen durch verspätete Jahresabrechnung bekommen haben. Einige haben vergeblich auf einige Rückzahlung gewartet. Die Verbraucherzentrale spricht von einzelnen Fällen, wo es um Summen über 500 Euro geht.

Andere Kunden fehlten Belege über Nachzahlungen und geänderter Abschlagszahlungen. Das führte laut Verbraucherschutz dazu, dass die finanzielle Vorsorge schwierig sei und der Rechnungsberg immer größer werde.

VZ reiche Ankündigung zur Entschädigung nicht

Die EWE hatte bereits angekündigt, einen Teil ihrer Kunden entschädigen zu wollen. Das sei laut VZ ein positives Signal, reiche aber nicht aus. Sollte es weitere Verzögerungen beim Auflauf der Abrechnungen geben, sollen die Kundinnen und Kunden die Chance erhalten, selbst zu klagen. Falls ein Gericht eine Unterlassungsverfügung gegen den Energieversorger verhängt, könnten Verbraucher zum einen erzwingen, dass sofort abgerechnet wird und zum anderen gegebenenfalls Schadenersatz einfordern.

Auch SWB-Kunden warteten

Auch 40.000 SWB-Kunden mussten in diesem Jahr länger auf ihre Abrechnung warten. Der Grund war ein Fehler im Abrechnungssystem. Auch die SWB habe wie fast alle deutschen Energieversoger Probleme mit den IT-Kapazitäten gehabt, teilt eine SWB-Sprecherin mit. Die staatlichen Anforderungen zur Bewältigung der Energiekrise seien der Auslöser. Mit Beginn der Sommerferien sei das Problem erledigt gewesen, Einzelfälle könne es trotzdem noch geben.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Morgen, 3. November 2023, 7 Uhr