Wende im Mordfall Ekaterina B. in Bremerhaven: Schwiegermutter gesteht

Bild: Radio Bremen
  • Schwiegermutter von Ekaterina B. nimmt Tötung auf sich.
  • Angeklagt ist eigentlich der Ehemann von Ekaterina B..
  • Die Leiche der jungen Frau war zerstückelt gefunden worden.

Im Prozess um den mutmaßlichen Mord an einer jungen Bremerhavenerin ist es zu einer unerwarteten Wende gekommen. Die Schwiegermutter des Opfers hat im Landgericht Bremen unter Tränen die Tat auf sich genommen und die Tötung von Ekaterina B. gestanden. Angeklagt ist ihr Sohn, der Ehemann von Ekaterina B.

Fest steht sicher, dass diese Aussage sehr überraschend kam. Es ist sicher nicht an der Tagesordnung, dass ein Zeuge in einem Mordprozess gesteht, dass er und nicht der Angeklagte eine solch schwere Straftat begangen hat.

Jan Stegemann, Sprecher des Landgerichts

Laut Anklage soll eigentlich der 46-jährige Ehemann seiner Frau Anfang Februar in Bremerhaven Beruhigungsmittel gegeben und sie dann getötet haben. Danach soll er die Leiche zerteilt und in Plastikfolien und Müllsäcke gepackt haben. Diese steckte der Mann laut Anklage in einen Koffer, den er schließlich in den Fluss warf.

Die geständige Schwiegermutter wurde nicht verhaftet. Womöglich hat die Staatsanwaltschaft Zweifel an ihrer Aussage. "Um tatsächlich Rückschlüsse aus der heutigen Aussage zu ziehen, muss die Kammer ganz ausführlich bewerten und auf ihre Plausibilität überprüfen", sagte Landgericht-Sprecher Jan Stegemann zu buten un binnen. Bis dahin sei die Frau auf freiem Fuß und der Angeklagte zurück in Untersuchungshaft.

Die Polizei hatte unter anderem mit Drohnen und Hunden nach der Frau gesucht. Auch die Fernsehsendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" hatte über den Fall berichtet und um Hinweise gebeten. Der Reisekoffer mit den sterblichen Überresten der 32-Jährigen war dann Anfang März am Weserufer in Bremerhaven gefunden worden.

So schätzt unser Reporter die Wende im Fall Ekaterina B. ein

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Mittag, 12 Uhr 12. Oktober 2022