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Falsche Impfpässe und Tests: Bremer Polizei arbeitet Corona auf

Auf einem Impfausweis befinden sich zwei Spritzen und ein Stempel mit dem Schriftzug Faelschung.

Falsche Impfpässen und Tests: Bremer Polizei arbeitet Corona auf

Bild: dpa/ZB | Sascha Steinach

Noch immer ermitteln die Behörden gegen Corona-Betrüger. Vor allem geht es dabei um Verfahren gegen Testzentren und gefälschte Test- oder Impfzertifikate.

Nach drei Jahren kleckert die Corona-Pandemie offenbar langsam aus. Viel zu tun haben allerdings immer noch Ermittler von Polizei und Staatsanwaltschaft. Denn rund um die Corona-Pandemie gab es mutmaßlich jede Menge Betrug.

Was war das häufigste Delikt?

Der Schwerpunkt war der Abrechnungsbetrug, gemeinsam mit gefälschten Testzertifikaten. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Bremen nennt auf Nachfrage von buten un binnen aktuell neun Ermittlungsverfahren allein gegen Betreiber von Testzentren. Der Vorwurf dabei in der Regel: Es wurden Tests abgerechnet, die nie durchgeführt wurden.

Wie hoch der Gesamtschaden ist, muss noch geprüft werden. Aber allein in einer Angelegenheit könnten 1,2 Millionen Euro zusammengekommen sein.

Wie wurde noch betrogen?

Es gab mehr als 100 Durchsuchungen wegen gefälschter Impfpässe. Außerdem ermitteln die Fachleute wegen möglicherweise zu Unrecht erhaltenen staatlichen Förderungen, also Subventionsbetrug während der Pandemie, und auch wegen Geldwäsche.

Wobei die Geldwäsche-Verdachtsanzeige in der Regel nur das Vehikel ist, mutmaßlich ergaunerte Sofort-Hilfen zu entdecken. Zu solchen Fällen kommen auch immer noch neue Hinweise durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht.

Wie steht Bremen denn im Vergleich zu anderen Ländern da?

Im Vergleich mit anderen Bundesländern steht Bremen gar nicht so schlecht da: In Bremen soll es im Zusammenhang mit Testzentren viel öfter Stichproben gegeben haben und dadurch deutlich weniger Betrugsfälle als etwa in Berlin.

Wie läuft die Abarbeitung?

Das Nadelöhr ist die Datenauswertung von Computern. Die Verfahren werden alle im laufenden Betrieb normal abgearbeitet. Mutmaßliche Pandemie-Betrugs-Delikte werden statistisch nicht gesondert geführt. Man kann allerdings davon ausgehen, dass die Fälle in ein, zwei Jahren abgearbeitet sein werden.

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  • Zu sehen ist ein Porträtfoto von Mario Neumann. Blaue Augen, relativ kurze, dunkelblonde Haare. Er hat die Arme verschränkt und lächelt.
    Mario Neumann Autor

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, 25. Januar 2023, 10:40 Uhr