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Katastrophenschutz: Neues Warnsystem für Handys ist jetzt in Betrieb

Mann sitzt auf Parkbank und guckt aufs Handy

Katastrophenschutz: Neues Warnsystem für Handys ist jetzt in Betrieb

Bild: Imago | Imago/MiS

Auch in Bremen und Bremerhaven können jetzt im Katastrophenfall Handy-Nutzerinnen und Nutzer direkt über ihr Handy gewarnt werden. Das neue Warnsystem "Cell Broadcast" ist ab heute in Betrieb.

Um Menschen im Katastrophenfall besser zu schützen, ist in Deutschland das Warnsystem "Cell Broadcast" eingeführt worden. Am bundesweiten Warntag am 8. Dezember letzten Jahres war das System getestet worden – offenbar mit Erfolg. Jetzt geht es in den Betrieb. Damit können nun alle Lagezentren der Bundesländer eine Warnung über Cell Broadcast zusätzlich zu den bereits existierenden Warnmitteln auslösen. Wir erklären, was Bremerinnen und Bremer jetzt über "Cell Broadcast" wissen sollten:

Wie funktioniert das Warn-System?

Bei dem System werden Nachrichten wie Rundfunksignale an alle Geräte geschickt, die in einer Funkzelle eingebucht sind – daher der Name "Cell Broadcast".

Bei manchen Geräten muss der Cell-Broadcast-Empfang noch manuell aktiviert werden. Beim iPhone findet man die Einstellungen über den Menüpunkt "Mitteilungen" ganz unten in der Rubrik "Cell Broadcast Alerts". Auf Android-Geräten findet man die Einstellungen in der Regel über ein Untermenü wie "Sicherheit und Notfall" im Einstellungen-Menü. Die Rubrik zum Ein- und Ausschalten der Nachricht heißt dann je nach Hersteller "Drahtlose Notfallwarnungen" oder "Notfallbenachrichtigungen für Mobilgeräte".


Im Gegensatz zu anderen Warnsystemen wie "Nina" oder "Katwarn" muss man keine App oder Zusatz-Anwendung haben, um alarmiert zu werden. Man muss auch keine Mitteilungs-App für das Lesen der SMS öffnen, der Warntext erscheint einfach auf dem Bildschirm. Wenn der Warntext per SMS kommt, soll den Angaben zufolge auch ein lautes Tonsignal ertönen.

Warum kommt noch ein zusätzliches Warn-System?

Anlass für die Einführung von "Cell Broadcast" in Deutschland waren die heftigen Unwetter in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz im Juli 2021, bei denen es über hundert Tote gab. Die Flutkatastrophe hatte gezeigt, dass Warn-Apps wie "Nina" und die klassischen Sirenen nicht ausgereicht haben, um die Bevölkerung flächendeckend vor der Gefahr zu warnen.

Was hält die Bremer Innenbehörde von "Cell Broadcast"?

Die findet das Warnsystem prinzipiell gut. Es sei auch für die Menschen in Bremen "eine sinnvolle zusätzliche Warnmöglichkeit", sagte eine Sprecherin der Bremer Innenbehörde zu buten un binnen. Sinnvoll sei außerdem, dass die Warn-Nachricht schon nach wenigen Sekunden auf den Handys erscheine sowie die einfache Übermittlung ohne zusätzlichen Download einer Warn-App.

Cell Broadcasting ist eine sinnvolle zusätzliche Warnmöglichkeit, auch für Bremen.

Sprecherin des Bremer Senator für Inneres

Bei welchen Handys klappt der Empfang nicht?

Das sind alle Smartphone-Modelle, die ein wenig älter sind. Bei Apple wird das Warnsystem mit allen Geräten ab dem iPhone 6s aufwärts funktionieren – sofern das Betriebssystem auf dem jeweils neuesten Stand ist. Geräte mit dem Google-Betriebssystem Android sind von der Android-Version 11 an aufwärts kompatibel. Schätzungsweise ein Drittel aller Android-Smartphones läuft allerdings mit einer älteren Version, die kein Cell Broadcast empfangen kann.

Mehr zu Warnsystemen im Land:

  • Alle Handy-Besitzer erhalten SMS mit Hinweis auf Warnsystem

    In den kommenden Tagen bekommen alle Besitzerinnen und Besitzer eines Mobiltelefons eine SMS mit Informationen über ein neuen Katastrophen-Warnsystem.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 23. Februar 2023, 9 Uhr