Exklusiv

Bremer CDU-Chef Meyer-Heder zur Zusammenarbeit mit AfD: "Warum nicht?"

Bremer CDU-Chef Meyer-Heder zur Zusammenarbeit mit AfD: "Warum nicht?"

Bild: Radio Bremen

Meyer-Heder hat dafür plädiert, dass sich die CDU bei inhaltlichen Schnittmengen mit der AfD arrangiert. Vor den Bremer Linken habe er mehr Angst als vor manchen AfD-Leuten.

Der Landesvorsitzende der Bremer CDU, Carsten Meyer-Heder, will eine Zusammenarbeit mit der AfD grundsätzlich nicht ausschließen. Es sei falsch, auf kommunaler Ebene nicht in Bereichen zu kooperieren, in denen sich die Parteien inhaltlich einig seien, sagte der CDU-Chef im Interview mit buten un binnen.

Aktualisierung: Mittlerweile ist Meyer-Heder von einem Amt als Bremer CDU-Chef zurückgetreten.

Auf die Frage, wie Meyer-Heder zur Frage einer Zusammenarbeit mit der AfD stehe, erklärte er: "Da wo es inhaltlich richtige Punkte gibt, die die AfD auf kommunaler Ebene fördert, kann man nicht sagen: 'Das ist Quatsch'. Es geht um die Inhalte und nichts Anderes. Wenn wir Dinge bewegen wollen und wir sind einer Meinung mit der AfD: Warum nicht?"

Ich habe vor den Linken in der Bremischen Bürgerschaft mehr Angst als vor manchen Leuten in der AfD.

Landesvorsitzender der Bremer CDU, Carsten Meyer-Heder

Auf Bremen bezogen rechnet Meyer-Heder mit Anträgen von Bündnis für Deutschland, die inhaltlich auch von der CDU hätten kommen können. "Da werden wir wahrscheinlich einen Gegenantrag stellen, der ein bisschen anders formuliert ist, nur um da nicht mitzumachen. Aber das ist doch ideologischer Blödsinn."

Meyer-Heder distanziert sich von Höcke

Gleichzeitig distanziert sich Meyer-Heder von dem thüringischen AfD-Chef Björn Höcke. "Dass es da einen Höcke gibt – das ist ein Arschloch – das weiß auch jeder. Warum der immer noch in der AfD ist? Das macht natürlich die ganze AfD kaputt", sagte Meyer-Heder. Man könnte nicht so tun, als gäbe es Höcke nicht. "Aber es sind ja nicht alles Rechtsradikale in der AfD, das ist auch zu kurz gesprochen. Wir müssen uns damit beschäftigen. Wir können ja nicht so tun, als wären das alles völlig verwirrte Menschen."

CDU-Chef Friedrich Merz hatte eine Zusammenarbeit seiner Partei mit der AfD auf Bundesebene zu Beginn dieser Woche kategorisch abgelehnt. Die CDU würde ihre Seele verkaufen, wenn sie mit dieser Partei zusammenarbeiten würde, sagte er der "Augsburger Allgemeinen".

Mehr zum Thema:

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, Krömer Talk, 30. September 2023, 19:30 Uhr