Gewalttaten gegen Polizisten in Bremen und Bremerhaven nehmen zu

  • 590 Gewalttaten gegen Polizisten in Bremen – 1.363 Opfer .
  • Es zählen nicht nur körperliche Angriffe .
  • 1 versuchter Mord, 5 Fälle von Körperverletzung.

Die Zahl der offiziell erfassten Gewalttaten gegen Polizisten ist nach Daten des Bundeskriminalamts (BKA) im vergangenen Jahr in Bremen gestiegen. Wie das BKA mitteilte, gab es Bremen und Bremerhaven 590 Fälle. Im Vergleich mit 2020 ist das ein Anstieg um 3,9 Prozent. In Niedersachsen sind die Zahlen um 2,2 Prozent auf 3.607 Fälle gestiegen.

Auch bundesweit verzeichnet das BKA um 1,8 Prozent mehr Fälle als im Vorjahr (39.649 Fälle). Opfer einer Gewalttat wurden 2021 demnach 88.626 Polizistinnen und Polizisten – ein Anstieg um 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In Bremen lag die Zahl der Opfer unter den Polizeibeamten im vergangenen Jahr bei 1.363, in Niedersachsen waren es 8.182. Da bei einer Gewalttat auch mehrere Einsatzkräfte angegriffen werden können, unterscheidet das BKA zwischen Fällen und Opfern.

Es zählt nicht nur körperliche Gewalt

Nach der BKA-Definition müssen Beamte nicht körperlich verletzt werden, damit eine Tat als Gewalt gegen Polizisten erfasst wird. "Ausreichend ist, wenn aus allgemeiner Feindseligkeit gegen den Staat oder aus persönlichen Motiven gegen die Amtsträgerin oder den Amtsträger oder aus anderen Beweggründen gehandelt wird", heißt es im Bundeslagebild. Auch Widerstandshandlungen gegen Vollstreckungsbeamte fallen in diese Kategorie.

In Bremen gab es einen Fall von versuchtem Mord und fünf Fälle von gefährlicher und schwerer Körperverletzung. Außerdem erfasste das BKA 336 Widerstandshandlungen, bei denen 826 Polizistinnen und Polizisten als Opfer geführt werden. Es gab zudem 27 Angriffe gegen Helfer von Feuerwehr oder Rettungsdienst mit 35 Opfern.

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Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, Nachrichten, 13. Oktober 2022, 15 Uhr