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Darum züchtet Bremerhavens Zoo am Meer vorerst keine Eisbären mehr

Im Zoo am Meer schnappt ein tauchender Eisbär nach einem Fisch.

Darum züchtet Bremerhavens Zoo am Meer vorerst keine Eisbären mehr

Bild: Radio Bremen | Josephine Gotzes

Der "Internationale Tag der Eisbären" wird auch im Zoo am Meer gebührend gefeiert. Weiteren Eisbären-Nachwuchs aus Bremerhaven soll es erst einmal aber nicht mehr geben.

Den "Welteisbärentag" begeht der Zoo am Meer mit bunten Eistorten. Schon zum Frühstück stehen die gefrorenen Klötze bei Eisbären-Mama "Valeska" und ihren Zwillingen "Anna" und "Elsa" auf dem Speiseplan. Und die Freude über die mit Mayonnaise bestrichenen und mit zerhacktem Fisch gefüllten Torten ist groß in Bremerhavens berühmtester Frauen-Wohngemeinschaft. "Fisch geht immer gut", erzählt Tierpflegerin Larissa Horstmann im Gespräch mit buten un binnen.

Mayonnaise ist aber noch ein bisschen beliebter, das wird direkt weggeschleckt.

Tierpflegerin Larissa Horstmann

Eisbären-Tradition im Zoo am Meer

Eisbaeren im Zoo am Meer Bremerhaven 1928 Kurz vor der Eröffnung im Jahr 1928 zogen die ersten vier Eisbären in die damaligen Bremerhavener Tiergrotten ein. Im Jahr 1937 überlebte mit „Hein“ erstmals ein im Zoo am Meer geborenes Jungtier. 1937 Rekord-Eisbärin „Suse“ brachte 17 Babys zur Welt. Aktuell leben im Zoo am Meer drei Eisbären: Mutter „Valeska“ und die Eisbären-Zwillinge „Anna“ und „Elsa“.

Aktionstag weist auf Bedrohung des Lebensraums hin

Der Aktionstag, der jährlich am 27. Februar gefeiert wird, hat allerdings einen traurigen Hintergrund: Seit 2011 soll der "Internationale Tag der Eisbären" auf die Bedrohung des Lebensraumes für das größte Landraubtier der Erde aufmerksam machen. "Eisbären sind abhängig vom Meereis und durch die Klimaerwärmung nimmt die Zeit, in der Eis zu finden ist, immer mehr ab", sagt Zoodirektorin Heike Kück.

Die Eisbären haben also immer weniger Zeit, um sich Fett anzufressen und den Winter zu überstehen. Die Situation ist schon sehr problematisch, deswegen wollen auch wir an diesem Tag darauf hinweisen.

Heike Kück, Direktorin im Zoo am Meer, gibt buten un binnen ein Interview.
Zoodirektorin Heike Kück

Wissenswertes zu Eisbären

Eisbaeren Infos Bei der Geburt sind Eisbären so groß wie ein Meerschweinchen und wiegen nur etwas mehr als ein halbes Kilogramm. 3m 1,5m Eisbären können bis zu drei Meter lang und 1,5 Meter hoch werden. Ausgewachsene Weibchen wiegen zwischen 350 und 450 Kilogramm, die Männchen bringen sogar zwischen 400 und 800 Kilogramm. 350-450kg 400-800kg Ausgewachsene Weibchen wiegen zwischen 350 und 450 Kilogramm, die Männchen bringen sogar zwischen 400 und 800 Kilogramm auf die Waage. In der Natur werden Eisbären im Schnitt bis zu 20 Jahre alt. In Gefangenschaft können die Tiere sogar bis zu 40 Jahre alt werden.
Blick in das Eisbären-Gehege im Zoo am Meer in Bremerhaven während einer Fütterung.
Am "Welteisbärentag" gibt es für die weibliche Eisbären-WG im Zoo am Meer in Bremerhaven ein besonderes Frühstück. Bild: Radio Bremen | Sina Derezynski

Um die Eisbären vor dem Aussterben zu bewahren, gibt es das Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP). Im Rahmen des Programms sprechen die beteiligten Zoos untereinander ab, wer sich an der Züchtung beteiligt. Auch der Zoo am Meer ist Mitglied im EEP. "Wir sind von Beginn an erfolgreiche Eisbärenzüchter gewesen", erzählt Kück. Den Rekord hält Eisbärin "Suse", die allein 17 Tiere zur Welt brachte und 15 erfolgreich aufzog.

Weitere Zuchten aus Bremerhaven wird es vorerst aber nicht geben. "Uns ist gesagt worden, dass wir erstmal nicht mehr züchten sollen", so Kück. Grund dafür ist, dass die "genetische Linie" aus dem Zoo am Meer in der europäischen Zoopopulation sehr weit verbreitet ist. Demnach gibt es mit Blick auf weitere Züchtungen aus Bremerhaven europaweit zu viele Tiere, deren Stammbaum bis in den Zoo am Meer zurückreicht.

Die genetische Variabilität innerhalb der Zoo-Population ist natürlich sehr wichtig. Und unsere Nachkommen sind von der Genetik her nicht so gut, dass man zurzeit mit ihnen weiterzüchten würde.

Heike Kück, Direktorin im Zoo am Meer, gibt buten un binnen ein Interview.
Zoodirektorin Heike Kück

Jenny, Kralli, Suse: Tierische Berühmtheiten im Zoo am Meer

Bild: Radio Bremen

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Autorinnen und Autoren

Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 27. Februar 2024, 19:30 Uhr