Rund 380 Polizeieinsätze an Silvester in Bremen und Bremerhaven

Blick auf ein parkendes Polizei-Auto.

Bremer Polizei rückte in der Silvesternacht zu 280 Einsätzen aus

Bild: Imago | Maximilian Koch
  • Weniger Einsätze als im Vorjahr.
  • Silvesternacht verlief ohne größere Zwischenfälle.
  • Zahlreiche Platzverweise rund um den Hauptbahnhof.

Nach zwei Corona-Jahreswechseln mit "Böllerverbot" ist die Bremer Polizei in der Silvesternacht zu mehr als 280 Einsätzen ausgerückt. Zumeist handelte es sich nach Polizeiangaben um "silvestertypische Delikte" wie Schlägereien, Eigentumsdelikte, Sachbeschädigungen und der falsche Umgang mit Feuerwerkskörpern die Einsatzkräfte. Die Nacht sei "arbeitsreich, aber ohne größere Zwischenfälle" verlaufen, resümierte Polizeisprecher Nils Matthiesen bei buten un binnen. Insgesamt waren es weniger Einsätze als noch im vergangenen Jahr.

Die Beamten beschlagnahmten wiederholt Schreckschusswaffen und rückten zu gesprengten Zigarettenautomaten aus. In Walle entdeckte die Polizei bei einem Mann, der mit einer Schreckschusswaffe auffällig geworden war, die Droge Crack. Am Hauptbahnhof sprachen die Einsatzkräfte für rund 50 Personen Platzverweise aus. Zahlreiche Menschen hatten in dem Bereich mit Feuerwerkskörpern um sich geworfen.

In der Neuen Vahr gerät ein Balkon in Brand

In der Neuen Vahr schossen nach Mitternacht etwa fünf bis sechs Personen gezielt Raketen auf Balkone. Auf einem Balkon geriet Müll in Brand, der Balkon brannte in voller Ausdehnung. Verletzt wurde niemand, die Flammen konnten gelöscht werden. Die Bundespolizei Bremen nahm einen 20-Jährigen kurzzeitig fest, der einen Böller in einem Fußgängertunnel gezündet und enormen Lärm verursacht hatte. Ein 16-Jähriger wurde in Gewahrsam genommen und an einen Betreuer übergeben, nachdem er in gefährlicher Weise mit Feuerwerkskörpern hantiert hatte. 

Bei einem 21-Jährigen stellte die Bundespolizei mehrere lebensgefährlich erscheinende Böller sicher. Der junge Mann war aufgefallen, weil er einen ungewöhnlich lauten Knall verursacht hatte. Er erhielt eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz. Die Ermittlungen der Bundespolizei dauern an.

In Findorff gab es bei der Polizei einen Einsatz vor der eigenen Tür: Unbekannte sprengten einen Briefkasten an der Wache. In der Nacht zu Montag entdeckten Streifenbeamte einen polizeifeindlichen Schriftzug an der Wache in der Neustadt. Die Polizei bittet Zeugen um Hinweise.

Zahlreiche Einsätze auch in Bremerhaven

Die Bremerhavener Polizei rückte an Silvester zu rund 100 Einsätzen aus. Darunter Körperverletzungen, Streitereien, unsachgemäßer Umgang mit Feuerwerk und Brände, bei denen die Feuerwehr unterstützt wurde. Sechs Personen wurden nach Polizeiangaben zum eigenen Schutz oder zur Verhinderung weiterer Straftaten in Gewahrsam genommen. Es kam außerdem zu Beleidigungen gegen Polizeikräfte, körperliche Angriffe blieben aus. Zu Angriffen mit Feuerwerkskörpern auf Polizistinnen oder Polizisten sei es nicht gekommen.

Ein Mann schoss gegen Mitternacht auf der Kennedybrücke mit einer Schreckschusspistole in die Luft. Diese darf laut Polizei nur mit Kleinem Waffenschein geführt und nicht öffentlich abgefeuert werden. Einen solchen Schein konnte der 31-Jährige nicht vorweisen. Er erhielt entsprechende Anzeigen, Waffe und Munition wurden sichergestellt. Gegen 3 Uhr sprang außerdem ein Mann absichtlich vor das Auto einer Frau. Er erlitt schwere Verletzungen und kam ins Krankenhaus.

Mehr zu Silvestereinsätzen in Bremen und Bremerhaven:

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 2. Januar 2023, 7 Uhr