Unter Fischen: Ausstellung macht Bremerhavener Geschichte erlebbar

Menschen sitzen vor einer Wand, an die Fische projeziert sind.

Multimediale Ausstellung in Bbremerhaven eröffnet

Bild: Radio Bremen | Heidi Ulrich

In Bremerhaven hat die Ausstellung "Fischbahnhof 360 Grad" eröffnet. Sie soll die Geschichte des Fischereihafens multimedial erlebbar machen.

Hering, Rotbarsch Makrele, Kabeljau – Fischschwärme schwimmen scheinbar über die Wände, Möwen fliegen an der Decke entlang. Multivision nennt sich das, was die Besucherinnen und Besucher im Bremerhavener Fischereihafen seit dem Wochenende erleben können.

In der Ausstellung "Fischbahnhof 360 Grad" laufen Videos und Bilder über alle Wände. Zehn große Beamer sorgen dafür. Die Aufnahmen sind größtenteils mit 360-Grad-Kameras gedreht worden, erklärt Sebastian Gregorius, Bereichsleiter Marketing und Touristik bei der Fischereihafen-Betriebsgesellschaft. Er hat die Ausstellung mit auf die Beine gestellt.

Wir haben ein Team auf Island gehabt, das da ein Polarlicht aufgenommen hat. Wir haben einen Kameramann in die Produktion bei der Deutschen See geschickt und bei Frosta, der innerhalb der Produktion 360-Grad-Aufnahmen gemacht hat. Wir haben aber auch am Anfang der Multivision historische Filme und Fotos genommen und haben die sozusagen in eine Multivision reingebastelt, so dass man trotzdem das 360-Grad-Erlebnis hat – auch mit alten Schwarz-Weiß-Filmen und Schwarz-Weiß-Bildern.

Sebastian Gregorius, Marketingleiter Fischereihafen-Betriebsgesellschaft
Ein Mann steht an einem Pult vor einer Leinwand.
Bremerhavens Oberbürgermeister Melf Grantz eröffnete die Ausstellung. Bild: Radio Bremen

In der Inszenierung sind auch historische Szenen aus dem Fischereihafen und von Fangfahrten zu sehen. Die Ausstellung soll einen Eindruck davon vermitteln, wie sich der Bremerhavener Fischereihafen und die Fischwirtschaft entwickelt haben.

Das alles ist eng verknüpft mit der Entwicklung der Hochseefischerei. Es sei wichtig, die Geschichte des Fischereihafens zu erzählen, betont Oberbürgermeister Melf Grantz (SPD).

Es ist immer wichtig, auch deutlich zu machen, aus welcher Geschichte man heraus kommt, um eine Stadt zu verstehen, eine Region zu verstehen. Aber auch darüber deutlich zu machen, wie man sich immer wieder anpassen muss, verändern muss, sich weiterentwickeln muss. Und das auch noch spannend erzählt. Das ist, glaube ich, für Binnenländer ganz hervorragend.

Melf Grantz, Oberbürgermeister

Grantz hofft, dass die Ausstellung viele Menschen begeistern wird. Sie stärke den touristischen Standort Schaufenster Fischereihafen. Außerdem betont er, Bremerhaven sei nach wie vor der fischverarbeitende Standort überhaupt in Deutschland. Bremerhaven bekomme eine authentische Attraktion sagt auch die Bremer Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Claudia Schilling (SPD).

Wir haben hier am Schaufenster Fischereihafen eine lange Geschichte, eine lange Tradition in Sachen Fisch und Fischverarbeitung. Ich finde es gut, dass in der 360-Grad-Ausstellung mit dem Film genau diese Geschichte aufgegriffen wird. Und ich glaube, das wird wirklich ein Magnet für die Besucherinnen und Besucher sein.

Claudia Schilling, Häfensenatorin
Vor einer Wandprojektion zeigt eine Visualisierung menschliche Silhouetten.
Die Inszenierung dauert etwa 15 Minuten. Bild: ARGE Gössel und Stemmer

Etwa 15 Minuten dauert die Inszenierung. Lernen können die Besucherinnen und Besucher auch etwas über die Fanggebiete und die Fischbestände. Dafür stehen Medienstationen bereit. Auf diesen Touchscreen-Bildschirmen werden Informationen angezeigt: etwa zu Fischarten, ihren Lebensräumen und dazu, wie viele Fische, wo gefangen werden dürfen.

Erwartet werden 20.000 Besucher pro Jahr

Gregorius erklärt, was die Besucherinnen und Besucher mitnehmen können. "Die sollen Einblick bekommen in die Fischwirtschaft, in den Lebensraum der Fische, ein bisschen etwas erfahren über die Themen Nachhaltigkeit, die Historie des Fischereihafens bis in die Gegenwart", so Gregorius.

Die Fischereihafen-Betriebsgesellschaft rechnet mit etwa 20.000 Besuchern im Jahr. Gekostet hat die Ausstellung gut 1,1 Millionen Euro. Das Geld kommt aus dem Europäischen Meeres- und Fischereifonds. Das Land Bremen trägt 15 Prozent der Kosten.

Alle 30 Minuten startet eine neue Vorführung

Die Ausstellung "Fischbahnhof 360 Grad" ist seit diesem Wochenende für Besucher geöffnet. Alle 30 Minuten startet eine neue Vorführung. Der Eintritt für Erwachsene kostet 3 Euro, ermäßigt 2 Euro.

  • Jugendliche aus Bremen und Burkina Faso tanzen auf Fassaden

    Tänzerinnen und Tänzer aus Bremen und Burkina Faso haben eine Choreographie entwickelt – per Videokonferenz. Zu sehen sind die Tänze an Bremer Fassaden.

Autorin

  • Autorin
    Heidi Ulrich

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Das Wochenende aus Bremerhaven, 5. März 2023, 11:20 Uhr