Gegentorflut: Werder ist vor dem Freimarkt Bremens größte Schießbude

Maximilian Beier trifft  zum 1:0 für Hoffenheim gegen Werder. Jiri Pavlenka schaut dem Ball hinterher.

Krise trotz Keita: Werder verliert 2:3 gegen die TSG Hoffenheim

Bild: Imago | Nordphoto

Beim 2:3 gegen Hoffenheim war die Abwehr erneut nicht sattelfest. 2,43 Gegentreffer pro Bundesliga-Partie kassiert Werder aktuell im Schnitt – ein besorgniserregender Wert.

Läuft es nicht bei Werder, dann laufen die Fans. So war es auch am Samstag wieder. Rund 3.500 Anhängerinnen und Anhänger der Bremer zogen vor dem Heimspiel gegen die TSG Hoffenhein bei einem Fanmarsch vom Theater am Goetheplatz zum Weser-Stadion. Geholfen hat es dieses Mal nicht. Bedröppelt mussten sie nach der Partie den Heimweg antreten.

  • 3.500 Werder-Fans ziehen gemeinsam zum Weser-Stadion

    Vor dem Spiel gegen die TSG Hoffenheim hatten die Bremer Ultras zum Fanmarsch aufgerufen. Tausende Anhängerinnen und Anhänger folgten.

Dabei ließ Jens Stage sie kurz vor Schluss jubeln. Als der Däne in der ersten Minute der Nachspielzeit zum 2:2 ausglich, sah es so aus, als würden die Bremer zumindest einen Punkt holen. Dass es nicht klappte, lag abermals an der nachlässigen Defensive. "Dann musst du einfach das 2:2 mitnehmen", ärgerte Marvin Ducksch sich im Anschluss. "Das haben wir irgendwie aus der letzten Saison mitgenommen, dass wir uns leider ein bisschen zu viele Gegentore gerade wieder fangen."

Werner: "Das darf uns nicht passieren"

17 Gegentreffer an der Zahl sind es bisher, also 2,43 im Durchschnitt pro Bundesliga-Partie in dieser Saison. In der vergangenen Saison lag der Wert bereits bei keinesfalls berauschenden 1,88 Gegentoren pro Partie. Zum Vergleich: In der Abstiegssaison 2020/21 waren es lediglich 1,68.

Selbst im DFB-Pokal kassierte Werder in dieser Saison in der ersten Runde beim Drittligisten Viktoria Köln drei Treffer und schied letztlich aus. Gegen die beiden Aufsteiger 1. FC Heidenheim und Darmstadt 98 klingelte es in den vergangenen Wochen jeweils gleich viermal. Vor dem am Freitag beginnenden Freimarkt ist Werder aktuell Bremens größte Schießbude. Dass – und vor allem wie – sein Team noch das 2:3 gegen die Hoffenheimer kassierte, sorgte bei Coach Ole Werner für Frust.

Dann machst du den Ausgleich und darfst so einen Fehler natürlich nicht mit der nächsten Aktion direkt machen, wo du um den Strafraum herum beim Einwurf, so wie das da sein sollte, eine klare Überzahl hast und dann einfach nicht zuteilst und nicht am Mann bist. Das darf uns natürlich nicht passieren.

Ole Werner nach dem 2:3 gegen die TSG Hoffenheim

Nur einmal zu Null in den vergangenen 19 Bundesliga-Spielen

Gegen die Hoffenheimer musste Werder nun in der Defensive umbauen. In der Dreierkette standen Amos Pieper (muskuläre Probleme) und erneut Niklas Stark (Adduktorenprobleme) nicht zur Verfügung. Erstmals stand daher Nicolai Rapp für Werder in der Bundesliga in der Startelf.

"Sicherlich tut uns das weh, wenn uns zwei Innenverteidiger hinten ausfallen", erklärte Clemens Fritz nach der Partie. Gleichwohl wusste Werders Sportlicher Leiter, dass dies keineswegs der einzige Grund dafür war, dass das Team gegen Hoffenheim erneut drei Gegentore schluckte. Schließlich sieht es auch mit Pieper und Stark meist nicht besser aus. Denn saisonübergeifend haben die Bremer nur in einem der vergangenen 19 Bundesliga-Spielen, nämlich beim 4:0 gegen Mainz 05, die Null halten können.

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 7. Oktober 2023, 21 Uhr