Liga-Frust für Werders Tischtennis-Ass Falck nach EM-Gold

Erst EM, dann Ochsenhausen: Tischtennis-Star Falck verliert mit Werder

Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Erst Titel-Rausch, dann Liga-Stress: Nur zwei Tage nach seinem Triumph bei der Team-EM musste Mattias Falck in der Bundesliga ran – das ging für Werder mit 0:3 daneben.

Wie gut, dass Mattias Falck sehr gerne Kaffee trinkt, denn der 32-jährige Schwede benötigte in den vergangenen zwei Tagen einige Extra-Portionen Koffein.

Der wunderbare Rausch nach dem Gewinn der Goldmedaille bei der Team-Europameisterschaft in Malmö am vergangenen Sonntag ging für Falck ziemlich schnell in Stress über.

Falck holt Gold: "Bin richtig stolz auf unsere Leistung"

Werders Tischtennis-Spieler Mattias Falck deutet lächelnd auf die Goldmedaille um seinen Hals.
Da ist sie: Werder-Profi Mattias Falck brachte seine Goldmedaille von der EM mit nach Bremen. Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Bereits am Dienstagabend wartete in Bremen mit Ochsenhausen der nächste Bundesliga-Gegner auf Werders Anführer. Dabei war die Nacht zum Montag für Falck natürlich sehr kurz gewesen, aber dieser besondere Titel musste einfach gefeiert werden. Die Schweden hatten nach 21 langen Jahren wieder Team-EM-Gold geholt und das im eigenen Land. Die halbe Nation hatte eine Woche lang vor dem Fernsehen mitgefiebert – obwohl auch König Carl Gustaf parallel sein 50. Thronjubiläum feierte.

Tischtennis war in Schweden wieder auf den Titelseiten angekommen, das tat gut. Doch lange konnte Falck diesen tollen Erfolg nicht genießen, am Montagabend waren er und seine Goldmedaille dann schon wieder in Bremen angekommen und er versuchte, sich am Dienstagmorgen mit etwas Training im Hier und Jetzt wieder einzufinden. Gar nicht so leicht.

Ich kann es immer noch nicht richtig glauben, dass wir wirklich Gold geholt haben. Ich bin richtig stolz auf unsere Leistung. Aber die Umstellung jetzt zur Bundesliga war nicht einfach für mich.

Werders Tischtennis-Profi Mattias Falck bei buten un binnen

Falck: "Ich war heute nicht gut genug"

Werders Tischtennis-Profi Mattias Falck in einem Bundesliga-Spiel in Aktion.
Werder-Profi Mattias Falck hatte im ersten Einzel gegen Can Akkuzu Schwierigkeiten, sein bestes Level zu finden und unterlag mit 1:3. Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Denn bei der EM hatte Falck eine Woche lang mit einem anderen Tisch und anderen Bällen gespielt, als Werder es in der Bundesliga tut. "Der Tisch in Malmö war rutschiger, hier ist er ein bisschen stumpfer, die Bälle stoppen etwas", erklärte der Weltranglisten-20., "das ist etwa so, als wenn man im Tennis von Sand- auf Hartplatz wechselt. Mein Timing passte heute leider einfach nicht."

Und so musste Falck am 4. Spieltag seine erste Saisonniederlage in der Bundesliga hinnehmen, der Franzose Can Akkuzu bezwang ihn mit 3:1. Falck haderte mit sich, doch die bärenstarken Leistungen, die der Vizeweltmeister von 2019 bei der EM bis ins Finale gezeigt hatte, ließen sich an diesem Abend nach den Strapazen der vergangenen Tage nicht einfach auf Knopfdruck wiederholen. "Die Müdigkeit war gar nicht so das Problem, ich war heute nicht gut genug", stellte Falck selbstkritisch fest.

Gerassimenko und Pletea unterliegen ebenfalls

Werders Tischtennis-Profi Cristian Pletea schaut verzweifelt in Richtung der Bremer Bank.
Verzweifelte am Ende an seinem Gegner und dem Schicksal: Werder-Profi Cristian Pletea unterlag im 3.Einzel. Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Nach dem Dämpfer zum Auftakt schien Kirill Gerassimenko die Bremer wieder ins Spiel zu bringen. Nach zwei furiosen Sätzen mit teils spektakulären Ballwechseln kippte die Partie jedoch und der erfahrene Weltklassespieler Simon Gauzy zog sich clever aus der Affäre und rang den dann etwas zu passiv spielenden Gerassimenko im fünften Satz noch nieder. Besonders bitter: Der Werderaner hatte einen Matchball – den Gauzy jedoch mit einem Kantenball abwehrte.

Auch bei Cristian Pletea reichte es im dritten Einzel nicht zum Sieg. Die Erwartungen der Bremer Fans in der Klaus-Dieter-Fischer-Halle lagen auf dem 23-jährigen Rumänen, der zwei Sätze lag gut mithielt gegen Alvaro Robles. Im dritten Durchgang kam Pletea zu einem Satzball, der ähnlich unglücklich abgewehrt wurde wie der Matchball von Gerassimenko. So kam Ochsenhausen zu einem 3:0-Sieg, obwohl der Weltranglistenfünfte Hugo Calderano gar nicht mit nach Bremen angereist war.

Natürlich sind wir enttäuscht, aber es war nur eine Niederlage. Es war heute auch ein bisschen Pech dabei.

Werder-Coach Cristian Tamas bei buten un binnen
Werders Tischtennis-Profi Kirill Gerassimenko schaut nach einem verlorenen Ballwechsel tief verzweifelt nach oben.
Frust pur: Werders Kirill Gerassimenko musste sich trotz einer starken Leistung mit 2:3 gegen Simon Gauzy geschlagen geben. Bild: Gumzmedia | Andreas Gumz

Nach zwei starken Siegen zum Saisonstart mussten die Bremer nun gegen Düsseldorf und Ochsenhausen zwei Niederlagen hinnehmen. Auch dem geschuldet, dass Werders Profis international unterwegs sind. So kehrte Marcelo Aguirre erst am Montagabend mit Jetlag aus Kuba von den panamerikanischen Meisterschaften zurück und Gerassimenko fehlte wegen der Asien-Meisterschaften gegen Düsseldorf.

Werder hat am nächsten Spieltag spielfrei und ist am 1. Oktober um 15 Uhr im Pokal-Achtelfinale gegen Fulda wieder im Einsatz. Dann, so hoffen die Bremer, wieder ausgeruhter und in voller Besetzung.

SV Werder Bremen – TTF Liebherr Ochsenhausen 0:3

Mattias Falck – Can Akkuzu 1:3 (11:13, 8:11, 11:7, 7:11)
Kirill Gerassimenko – Simon Gauzy 2:3 (11:6, 11:9, 8:11, 8:11, 10:12)
Cristian Pletea – Alvaro Robles 0:3 (6:11, 10:12, 11:13)

Spielplan

Datum Uhrzeit Heim Gast Ergebnis
20.05.2024 16:00 Uhr
TSV Bad Königshofen Bad Königshofen
Borussia Düsseldorf Düsseldorf
Ergebnis: - zu -
23.05.2024 19:00 Uhr
1. FC Saarbrücken Saarbrücken
SV Werder Bremen Bremen
Ergebnis: - zu -

Mehr zum Tischtennis:

Autorin

Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 20. September 2023, 18:06 Uhr