Eine BSV-Torflaute und 4 weitere Pokal-Fakten zum Schalke-Kracher

Ab 13 Uhr hat der Bremer SV die Chance, endlich seine schwarze Serie zu beenden: In den letzten sechs Pokal-Spielen traf der Regionalligist kein einziges Mal. Und heute?

Nein, ein zweites "Jahrhundertspiel" ist es nicht. Es gibt im Fußball eben nur einen FC Bayern. Doch die DFB-Pokalrunde im Folgejahr nach dem ultimativen Duell mit den Münchner Superstars nun gegen Schalke 04 austragen zu dürfen, ist für den Regionalligisten aus Bremen kaum schlechter.

Der Bremer SV wird unter dem neuen Trainer Torsten Gütschow im Oldenburger Marschwegstadion alles daran setzen, dass sich das 0:12 nicht wiederholt und stattdessen die eigene Torflaute endlich endet.

1 Der BSV überstand einmal die 1. Runde

Der Bremer Sport-Verein ist zum 11. Mal in der DFB-Pokal-Hauptrunde vertreten, nach 2021/22 zum 2. Mal in Folge. Der Klub aus dem Westen Bremens hat in seiner Vereinsgeschichte nur einmal die 1. Runde in diesem Wettbewerb überstanden: 1986/87 setzte sich der damals drittklassige BSV gegen den Zweitligisten Hessen Kassel durch (2:2 nach Verlängerung im ersten Spiel, 6:5 nach Elfmeterschießen im Wiederholungsspiel). Die damals eingesetzten Bremer kennen vermutlich nur die tiefsten Insider, bei Kassel spielten seinerzeit unter anderem Dieter Hecking und Lothar Sippel.

2 Attraktive Gegner, keine BSV-Tore

Zehn seiner zwölf DFB-Pokal-Spiele hat der Bremer SV verloren (Ausnahmen waren die beiden Spiele gegen Hessen Kassel), zuletzt im August 2021 mit 0:12 gegen den FC Bayern München (das höchste DFB-Pokal-Ergebnis der letzten 18 Jahre). Nicht nur letztes Jahr mit den Bayern und dieses Jahr mit Schalke haben die Norddeutschen attraktive Gegner gezogen – früher spielten die Bremer auch schon gegen Borussia Dortmund (0:7 im Jahr 1979), den FC St. Pauli (0:3, 1986) oder Eintracht Frankfurt (0:3, 2015) – und kassierten insgesamt 29 Gegentore. In seinen letzten sechs DFB-Pokal-Spielen hat der Bremer SV kein Tor mehr erzielt. Das letzte gelang Sven Böe 1986 gegen Hessen Kassel.

3 Schalke ist eine echte Pokal-Mannschaft

Der FC Schalke 04 gewann fünfmal den Pokal (1938, 1972, 2001, 2002 und zuletzt 2011) – nur Bayern München und Werder Bremen gewannen häufiger (20 beziehungsweise sechs Mal). Einzig die Bayern können mehr Finalteilnahmen vorweisen (24) als Schalke (12). Seit der letzten Final-Teilnahme vor elf Jahren schafften es die Königsblauen aber nur noch einmal zumindest ins Halbfinale: 2017/18 gab es dort eine 0:1-Heimniederlage gegen Eintracht Frankfurt.

4 Der BSV, Double-Gewinner 2021/22

Der Bremer SV spielte eine quasi perfekte letzte Saison: Es wurde nicht nur der Landespokal gewonnen und damit die Qualifikation für den DFB-Pokal klar gemacht, sondern es gelang auch der lang ersehnte Aufstieg in die Regionalliga Nord – erstmals seit 30 Jahren spielt der BSV damit wieder überregional.

In der fünfklassigen Bremen-Liga belegte der Bremer SV mit einer unglaublich guten Bilanz Rang eins: Es gab 32 Siege, zwei Unentschieden, keine Niederlage und 152:25 Tore. In der Aufstiegsrunde mit Kickers Emden (1:2), SV Todesfelde (2:0) und Concordia Hamburg (3:1) wurde der Bremer SV dann Zweiter, was für den Aufstieg reichte. Vorher war der BSV fünfmal in der Aufstiegsrunde gescheitert.

5 Schalke scheiterte nur einmal in der 1. Runde

Die Königsblauen sind in den letzten 30 Jahren nur einmal in der 1. Runde des DFB-Pokals ausgeschieden: 2014/15 gab es als Bundesligist eine 1:2-Niederlage beim damaligen Drittligisten Dynamo Dresden. Seit Bestehen der Bundesliga ist Schalke im DFB-Pokal noch nie gegen eine Mannschaft ausgeschieden, die viertklassig war oder sogar noch niedriger gespielt hat. In der letzten Saison scheiterte der Klub allerdings gegen ein niedriger klassiertes Team, die Ausgangslage war jedoch nicht ganz so eindeutig wie jetzt: In der 2. Runde 2021/22 unterlag der damalige Zweitligist aus Gelsenkirchen mit 0:1 beim Drittligisten TSV 1860 München.