Tränen bei Strahlemann Pizarro: "Das geht wirklich in mein Herz"

Tore, Tränen und Ailton – die Highlights von Pizarros Abschieds-Fiesta

Bild: Imago | Nordphoto

Der Abschied von der Fußball-Bühne und die große Liebesbekundung der Werder-Fans rührten Claudio Pizarro zutiefst. "Das werde ich nie in meinem Leben vergessen."

Als Thomas Schaaf am Samstagabend um 19:25 Uhr an der Seitenlinie des Weser-Stadions die Anzeigetafel mit der Nummer 14 aufblinken ließ, da war es wirklich vorbei. Claudio Pizarro schritt vom Spielfeld, ein letztes Mal als Fußball-Profi.

Eine große Karriere endete in jenem Stadion, in dem sie vor 23 Jahren so richtig begonnen hatte. 42.000 Fans feierten noch einmal ihren "Pizarrro, oh oh!" mit stehenden Ovationen und tosendem Applaus. Und als der bald 44-jährige Perunaner dann zu seiner Ehrenrunde ansetze, da kamen dem Mann, den man nie ohne sein ansteckendes Lachen erlebt hatte, doch die Tränen.

Das war sehr sehr emotional. Ich habe das wirklich nicht erwartet. Die ganze Stimmung hier, die Fans, meine Freunde und Familie sind da. Das war etwas ganz Besonderes für mich. Ich glaube, das war das perfekte Finale für mich.

Claudio Pizarro
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"Das werde ich nie in meinem Leben vergessen"

Die Lichter im Weser-Stadion waren erloschen und auf dem Rängen glimmten nun die Handylichter wie ein Meer aus Glühwürmchen. Der warme Gesang und Jubel der Bremer Fans hüllten Pizarro ein, dieser Abschied ging ihm richtig ans Herz. Damit hatte er selbst gar nicht gerechnet.

Ich hatte mir gar nichts vorgestellt. Ich wollte einfach Spaß haben mit Freunden und es mit allen Leuten genießen. Aber es geht wirklich in mein Herz und das werde ich nie in meinem Leben vergessen. Ich kann nur danke sagen.

Claudio Pizarro

Auch Pizarros Eltern waren angereist und einer seiner ersten Trainer aus Peru. Die ganze Familie war da. Und mit seinem Bruder Diego stand Pizarro zum ersten Mal überhaupt gemeinsam auf dem Platz. "Das ist doch ganz normal, dass da Tränen kommen", sagte Pizarro, "bei so einem Abschied wird man emotional. Ich fühle mich so geehrt und bin sehr dankbar."

Ein Abend mit #Pizarroliebe

Zwei Fans halten strahlend einen Schal mit der Aufschrift "Pizarroliebe" auf der Tribüne hoch.
Die Fans waren glücklich, Claudio Pizarro zum Abschied noch einmal feiern zu können. Bild: Imago | Nordphoto

Der Rapper Jan Delay hatte inzwischen auf dem Rasen übernommen und seinem "allerliebsten Werder-Spieler aller Zeiten" den Song "Pizarro macht das klar" gewidmet. Zum Abschluss sang Delay mit den Fans seine Werder-Hymne "Grün-Weiße Liebe", während Pizarro noch von seiner Familie, seinen Freunden und Mitspielern gedrückt wurde. Es war ein Abend der #Pizarroliebe.

"Besser hätte es gar nicht laufen können", sagte Torsten Frings später, "Claudio hat sich das zu 100 Prozent verdient. Sogar das Wetter hat gestimmt. Es freut mich, dass ein Großer so einen schönen Abschied hatte."

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"Pizza-Toni" funktioniert noch

Claudio Pizarro und Ailton bejubeln gemeinsam einen Treffer von Pizarro bei dessen Abschiedsspiel.
Wieder vereint: Ailton (links) und Claudio Pizarro standen als Sturmduo wieder gemeinsam auf dem Rasen. Bild: Imago | Kolbert-Press

Auch bei Ailton strömten die Glücksgefühle über, denn endlich war "Pizza-Toni" im Weser-Stadion wieder vereint. Wie in alten Zeiten verzückten die beiden die Fans mit einem gemeinsamen Treffer für Team Werder. "Das war ein schöner Tag hier in Bremen für Claudio", sagte Ailton und strahlte, "Pizza-Toni funktioniert noch!"

Voller Dankbarkeit schaute Ailton auf ihre gemeinsame Zeit bei Werder zurück. "Ich war ganz alleine in Bremen als Latino, saß viel auf der Bank und hatte kaum Motivation. Dann kam Claudio und wir haben uns sofort verstanden. Wir haben zusammen funktioniert und sind sehr gute Freunde geworden."

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Pizarro lässt seine Fußball-Schuhe in Bremen

Claudio Pizarro reckt im Scheinwerferlicht auf dem Spielfeld seine Fußball-Schuhe in die Höhe.
Symbolisch lässt Claudio Pizarro seine Fußball-Schuhe im Weser-Stadion zurück. Bild: dpa | Sina Schuldt

Pizarro wusste die Liebe der Bremer schon immer zu schätzen und wollte ihnen an diesem Abend etwas zurückgeben. Er zog symbolisch seine Fußball-Schuhe aus und stellte sie auf dem Rasen ab. Ein Teil von ihm würde immer hier bleiben, wollte er damit sagen. "Ich komme immer wieder gerne nach Bremen", sagte er, "und das heute hier, das werde ich vermissen."

Der Abend auf dem Spielfeld ging schließlich zu Ende, im Parkhotel "kommt jetzt der zweite Teil der Fiesta", freute sich Pizarro, "wir werden die Zeit zusammen genießen, essen, tanzen und über alte und neue Zeiten reden."

"Du hattest eine gute Karriere"

Für Frings ist Pizarro "der beste Mitspieler, den ich je hatte", es war eine Karriere voller Titel und Bestmarken. Und Pizarro ist mit sich im Reinen. Obwohl er viele Fehler gemacht habe, sagte er, sei das doch positiv gewesen, denn aus den Fehler habe er gelernt

Wenn ich dem 20-jährigen Claudio etwas sagen muss, werde ich sagen: 'Das hast du super gemacht. Du hattest eine gute Karriere. Du warst ein guter Mensch, mach weiter so.'

Claudio Pizarro

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Dieses Thema im Programm: buten un binnen mit Sportblitz, 25. September 2022, 19:30 Uhr