Bremer Weitspringer Schäfer holt erneut Gold bei Para-WM

Para-Weitspringer Schäfer: "Geil, wenn mich jemand ärgern will"

Bild: Imago | Beautiful Sports

Leon Schäfer hat wieder geliefert: Im Weitsprung holte der Prothesen-Springer am Sonntag bei der Para-WM im japanischen Kobe sein drittes Gold in Folge.

Weitspringer Leon Schäfer mit einem Titel-Hattrick und Rennrollstuhlfahrerin Merle Menje haben bei der Para-Weltmeisterschaft im japanischen Kobe die ersten Gold-Medaillen für den Deutschen Behindertensportverband (DBS) geholt.

Der Bremer Schäfer gewann im Prothesen-Weitsprung einen echten Krimi. Im letzten Versuch hatte der Niederländer Joel de Jong seine vorherige Bestmarke von 7,03 Meter um einen Zentimeter verbessert. Schäfer konterte im allerletzten Sprung mit 7,22 Metern.

Ich brauche den Druck und finde es geil, dass da jemand ist, der mich ärgern will.

Weitsprung-Weltmeister Leon Schäfer

Schäfer: "Okay, du bist dafür gemacht"

Weitspringer Leon Schäfer posiert jubelnd mit der deutschen Flagge nach dem Gewinn seiner Goldmedaille bei der Para-WM.
Strahlender Sieger: Leon Schäfer freut sich über sein drittes Para-WM-Gold im Weitsprung. Bild: Imago | Beautiful Sports

Schäfer holte sich Gold im strömenden Regen. "Ich pushe mich in so einem Moment selbst", sagte er: "Ich stand im Anlauf und habe mir gesagt: 'Okay, du bist dafür gemacht, du bist ready'. Irgendwie brauche ich diesen Druck." Bronze ging an de Jongs Landsmann Noah Mbuyamba (6,65). Ali Lacin (Berlin) kam mit 6,39 Metern auf Platz sechs.

Und natürlich blickte Schäfer bereits auf die im August beginnenden Paralympics: "Heute bin ich glücklich, aber ich habe dieses Jahr noch viel vor." Paralympics-Gold fehlt dem 26-Jährigen, der bis zu einer Knochenkrebs-Erkrankung von einer Karriere als Fußball-Profi träumen durfte, noch.

Menje holt Gold über 800 Meter

Derweil hat Menje ihr erstes WM-Gold eingefahren. Nach ihrer Silber-Fahrt am Samstag über 5.000 Meter gewann die 19-Jährige am Sonntag das Rennen über 800 Meter. "Das fühlt sich gerade surreal an", sagte die in Mainz geborene und für Singen startende Menje: "Ich wusste, dass ich gut drauf bin, aber damit habe ich nicht gerechnet."

Sie habe auch nicht geplant, das Rennen von vorneweg zu gestalten: "Eigentlich bin ich gar nicht die gute Starterin. Aber es ging niemand vor. Also hab ich gedacht: Geh vor und schau was geht." Menje hatte bei der EM vor drei Jahren mit zwei Gold- und zwei Silbermedaillen überrascht und war vom IPC als "German Wunderkind" bezeichnet worden.

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Quelle: dpa.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Sport kompakt, 19. Mai 2024, 15:28 Uhr