Bremer Hockey-Club startet mit Sieg und Frerichs in die Rückrunde

Hockeyspielerin Lena Frerichs vom Bremer HC im Spiel gegen den Münchner SC am 7.5.23
Bild: Imago | Axel Kaste

Am Ende machten es die Spielerinnen des BHC beim 4:3-Sieg spannend, doch der Auftakt war gelungen. Mit Rückkehrerin Lena Frerichs soll der Bundesliga-Aufstieg klappen.

Die Schlusssirene war ertönt, aber auch ein kurzer Aufschrei von Lena Frerichs. Das große Talent des Bremer Hockey-Clubs blieb in der Ecke des Kunstrasenfeldes liegen und sofort rannten einige Mitspielerinnen zu ihr. Auch auf der Tribüne gab es besorgte Unruhe – doch auch schnell Entwarnung: Frerichs plagten Krämpfe, nichts Schlimmeres.

Und Schlimmeres hatte die inzwischen 20-jährige Bremerin in den vergangenen zwölf Monaten ausreichend erlebt. Vor fast genau einem Jahr hatte sich Frerichs auf eben diesem Platz das rechte Kreuzband gerissen. Ihr Team war daraufhin ohne sie aus der Feldhockey-Bundesliga abgestiegen. Und für Frerichs begann der harte Weg zurück nach Operation und Reha. Nun ist sie wieder da.

Frerichs: "Habe nicht mehr an mein Knie gedacht"

Hockeyspielerin Lena Frerichs vom Bremer HC holt auf dem Feld zum Schlag aus.
Lena Frerichs steuerte gegen Heimfeld ein Tor und eine Vorlage bei. Bild: Imago | Axel Kaste

"Das war heute tatsächlich das erste Mal, dass ich wieder auf diesem Platz gespielt habe", erzählt Frerichs im Gespräch mit buten un binnen nach dem 4:3-Sieg über die TG Heimfeld, "aber ich habe nicht mehr an mein Knie gedacht. Auf dem Platz blende ich alles aus."

Und so wurde Frerichs auch bei diesem Auftakt in die Rückrunde der 2. Bundesliga zur Anführerin und lange vermissten Unterschiedsspielerin des BHC. Die 20-Jährige dirigierte das Spiel, legte nach der 1:0-Führung durch Julia Micheel (9. Minute) in der 27. Minute das 2:0 selbst nach. Alles schien für die Bremer Tabellenführerinnen nach Plan zu laufen. Doch das Spiel kippte.

BHC mit 7 Punkten Vorsprung Erster

Lena Frerichs feuert ihr Mitspielerinnen vom Seitenrand  aus an.
Vor einem Jahr konnte Lena Frerichs nach ihrem Kreuzbandriss nur mit ansehen, wie der Bremer HC aus der Bundesliga abstieg. Bild: Imago | Foto2press

Heimfeld glich zum 2:2 aus, die Bremerinnen begannen zu schwimmen. "Durch ein paar Schiedsrichterentscheidungen und das erste Gegentor haben wir uns verunsichern lassen", erklärt Frerichs, "da sind wir ein bisschen panisch geworden." Doch wieder ging sie selbst voran und arbeitete sich in einem furiosen Sololauf durch die Heimfelder Abwehr hindurch und legte schwerst bedrängt von Gegenspielerinnen noch auf Mariquena Granatto vor, die zum 3:2 (51. Minute) abstaubte.

Granatto legte nur eine Minute später das 4:2 für den BHC nach und das schien die Entscheidung gewesen zu sein. Sie war es nicht. Dem jungen Bremer Team war anzumerken, dass ihnen der kurzfristige Ausfall der Stammspielerinnen Marie Frerichs, Natalie Hoppe und Carlotta Pahlke viel Stabilität nahm. Heimfeld konnte in der 53. Minute den 3:4-Anschluss erzielen, sieben Minuten zittern überstanden die Bremerinnen dann doch.

Ich bin happy, das war ein guter Anfang. Wir wollen ja den Wiederaufstieg schaffen, das ist das Ziel. Ich fühle mich gut, bin aber noch nicht bei 100 Prozent. Das wird mit der Matchpraxis kommen.

BHC-Spielerin Lena Frerichs bei buten un binnen

In der Tabelle liegen die Bremerinnen nun mit sieben Punkten Vorsprung (27 Punkte) an der Spitze der Gruppe Nord und könnten das Polster bereits am Sonntag ab 14 Uhr im nächsten Heimspiel gegen Hannover 78 weiter ausbauen. Neun Spieltage müssen sie in knapp sechs Wochen durchboxen. "Das wird ein knackiges Programm", sagt Frerichs, die zwischendurch noch beim Lehrgang der Nationalmannschaft in Paris ist. "Aber wir wissen ja, worum es geht." Für den Bremer HC um den Aufstieg, für Frerichs zudem noch um die Chance auf Olympia.

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Quelle: buten un binnen.

Dieses Thema im Programm: Sportblitz, 22. April 2024, 18:06 Uhr