Der Fußball ist schuld: Werder-Handballerinnen werden Punkte abgezogen

Die Bremer Handballerinnen schauen nach einem Spiel frustriert.

Der Fußball ist schuld: Werder-Handballerinnen werden Punkte abgezogen

Bild: Imago | Eibner

Die Bremerinnen spielten in der 2. Liga bisher um den Gewinn der Meisterschaft mit. Aufgrund eines Lizenzverstoßes des Klubs verlieren sie nun aber vier Punkte.

Diese Entscheidung hat der Lizenzierungsausschuss der Handball Bundesliga Frauen (HBF) am Montag verkündet. Der Grund für den Punktabzug ist, dass die SV Werder Bremen GmbH & Co KG aA, über die die Lizenz erteilt wird, gegen die Verpflichtung zur Verbesserung seines negativen Eigenkapitals verstoßen hat.

Wie der Lizensierungsausschuss mitteilt, hätte der Klub sein negatives Eigenkapital um mindestens 30 Prozent verbessern müssen. Dieses Ziel hat Werder aber nicht erreicht. Daher werden dem Team, wie in den Richtlinien vorgesehen, vier Punkte in der laufenden Saison abgezogen. Werder hat laut HBF darauf verzichtet, gegen diese Entscheidung Rechtsmittel einzulegen. Somit ist diese rechtskräftig.

Werder lag zuvor auf dem 2. Platz

Für Werders Handballerinnen ist diese Entscheidung enorm bitter. Schließlich haben sie unter ihrem neuen Trainer Timm Dietrich bisher eine sehr starke Saison gespielt. Zuletzt lagen sie in der 2. Liga auf Platz zwei und wiesen nur einen Punkt Rückstand auf Tabellenführer Göppingen auf. Das Team aus Baden-Württemberg hat allerdings auch noch eine Partie weniger bestritten. Durch den Punktabzug stürzen die Bremerinnen nun auf Rang sieben in der Tabelle ab.

Aufgrund des negativen Eigenkapitals wurde Werder bereits in der vergangenen Saison zu einer Strafzahlung von 30.000 Euro verdonnert. Bei Werder werden über die die SV Werder Bremen GmbH & Co KG aA nicht nur die Bundesliga-Fußballteams, sondern auch die Teams im Handball, Tischtennis oder Schach lizensiert.

Im Profifußball werden naturgemäß andere finanzielle Summen bewegt. Dabei haben sich in der Bilanz der Kapitalgesellschaft in den vergangenen Jahren die geringeren Einnahmen durch den Abstieg aus der Fußball-Bundesliga und die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie deutlich bemerkbar gemacht.

Anne-Kathrin Laufmann, Geschäftsführerin für Sport & Nachhaltigkeit bei Werder

Die DFL wollte zunächst 2,5 Millionen Euro von Werder

Probleme mit dem negativen Eigenkapital sind bei Werder nicht neu. Aufgrund der Verstöße gegen die Lizenzauflagen drohte dem Klub bereits durch die Deutsche Fußball Liga (DFL) eine Strafe von 2,5 Millionen Euro. Am Ende einigte Werder sich mit der DFL im Herbst 2023 auf die Zahlung von einer Millionen Euro. Nun leiden die Bremer Handballerinnen und ihre Meisterschaftsträume unter den finanziellen Problemen im Profifußball.

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 15. Januar 2024, 16 Uhr