FC St. Pauli reagiert auf Atlas' Stellungnahme zu "Nazis"-Banner

Zu sehen ist die Geschäftsstelle des FC St.Pauli

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Bild: Imago | Oliver Ruhnke

Das Problem sei kein Plakat, sondern die Anwesenheit von Rechtsextremen, sagt der FC St. Pauli. Ein Banner dessen Fans hatte der SV Atlas zuvor als "widerwärtig" bezeichnet.

Der FC St. Pauli hat sich zur am Montag veröffentlichten Pressemitteilung des SV Atlas Delmenhorst geäußert. Nachdem Fans der Hamburger beim DFB-Pokal-Spiel am Samstag ein Banner mit der Aufschrift "Euer einziger 'Kult' sind eure Nazis – Atlas abschaffen!" im Stadion an der Düsternortstraße präsentierten, hat der SV Atlas dieses als "mindestens als unangemessen" bezeichnet. "Dass das im Kontext zum abscheulichen Nationalsozialismus vorgetragen wurde", so der Klub, "ist widerwärtig und aus unserer Sicht nicht zu rechtfertigen."

Die Worte der Delmenhorster wurden auch beim FC St. Pauli registriert und stoßen dort auf Widerrede. "Was die Pressemitteilung betrifft, stellen wir fest, dass aus unserer Sicht nicht ein Plakat in einer Fankurve das Problem ist, sondern die Anwesenheit von Rechtsextremen", sagt Patrick Gensing, Klubsprecher des FC St. Pauli, gegenüber der "Hamburger Morgenpost".

Hintergrund des Banners dürfte ein im Rahmen der Sommer-Vorbereitung absolviertes Kampfsporttraining der Delmenhorster sein. Der Kampfsporttrainer, mit dem der SV Atlas gearbeitet hat, soll über Kontakte in die rechtsextreme Szene verfügen. Wie die "Nordwest-Zeitung" berichtet, habe ihr die "Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus und für Demokratie in Niedersachsen" dies bestätigt.

Außerdem waren nach dem Spiel Bilder aus dem Stadion zu sehen, auf denen Personen abgebildet sind, die dem rechtsextremen Spektrum zugeordnet werden. Teile der Delmenhorster Fanszene sahen sich in den vergangenen Jahren zudem immer wieder mit der Kritik konfrontiert, offen für rechtes Gedankengut zu sein.

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 12. August 2023, 18 Uhr