Wohnungsbaugipfel: Bund verzichtet vorerst auf höhere Energiestandards

Baustelle zum Neubau eines Wohnhauses. (Archivbild)

Wohnungsbaugipfel: Bund verzichtet vorerst auf höhere Energiestandards

Bild: dpa | Winfried Rothermel

In Berlin treffen sich am Montag Politik und Verbände zum Krisentreffen. Bremens Bausenatorin lobte im Vorfeld die geplanten Maßnahmen der Bundesregierung.

Politik, Verbände und Kommunen treffen sich am Montag im Kanzleramt in Berlin zum sogenannten Wohnungsbaugipfel. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) hatten eingeladen.

Nach Informationen des ARD-Hauptstadtstudios will Geywitz Familien stärker als bisher fördern. So sollen die bisherigen Einkommensgrenzen für zinsgünstige Baukredite von 60.000 Euro auf 90.000 Euro erhöht werden, die Kreditsumme steigt von 140.000 Euro auf 170.000 Euro. Zudem wird vorgesehen, die verschärften Energiestandards für Neubauten auszusetzen, die für 2025 geplant waren.

Fördergeld für sanierungsbedürftige Wohnungen geplant

Weiter will die Ampelregierung die Sanierungspflicht für Altbauten aussetzen, die für 2025 geplant war. Der Staat müsse bei der Sanierung bei öffentlichen Gebäuden vorangehen, so Geywitz. Fördergeld soll es von der staatlichen Förderbank Kfw unter dem Motto "Jung kauft Alt" geben, wenn sanierungsbedürftige Bestandsbauten erworben werden.

Bremens Bausenatorin Özlen Ünsal (SPD) lobte im Vorfeld die Maßnahmen zum Wohnungsbau. Angesichts der hohen Baupreise, der gestiegenen Zinsen für Baufinanzierungen und des Drucks auf den Wohnungsmärkten, unterstützten die Länder mit SPD-Regierungsmehrheit den Bund bei den Wohnungsbau-Vorhaben.

Es wird ein gemeinsamer Kraftakt, unseren Bestand in den Quartieren sozial- und klimagerecht umzubauen.

Özlem Ünsal, Bremens Bausenatorin

Die Bundesregierung hatte im Frühjahr vergangenen Jahres das "Bündnis bezahlbarer Wohnraum" aus der Taufe gehoben. Das Gremium erarbeitete daraufhin Vorschläge und Maßnahmen für die Wohnungspolitik, unter anderem für das Ziel von jährlich 400.000 neuen Wohnungen, und will nun Bilanz ziehen. 

Das Treffen wird von zwei wichtigen Verbänden boykottiert, sie warfen der Bundesregierung am Freitag vor, eine "in erster Linie öffentlichkeitswirksame" Veranstaltung auszurichten.

Diese Maßnahmen sollen zu mehr Wohnungsbau in Bremen führen

Bild: Radio Bremen

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 25. September 2023, 7 Uhr