Was summt denn da? Das sollten Bremer im Umgang mit Wespen beachten

  • 2022 ist ein gutes Jahr für Wespen.
  • Schon bald erreichen die Nester ihre größten Populationen .
  • Wer Wespen attackiert, macht sich theoretisch strafbar.

Das Frühjahr war relativ warm und trocken – was bei Wespen für große Freude sorgen dürfte. Denn wie der NABU Bremen mitteilt, ist 2022 bislang ein gutes Jahr für die Nutztiere, die zwischen Anfang Mai und Ende September aktiv sind. Doch der Höhepunkt des schwarz-gelben Treibens steht noch bevor: Mitte August erreichen die Wespennester ihre größte Population. Je nach Art können diese dann bis zu 4.000 Tiere beherbergen.

Was aber des einen Glück ist, ist des anderen Leid: Bremer Haus- und Gartenbesitzer riefen in diesem Sommer verstärkt beim NABU an und erkundigten sich, ob Nester von Wespen und Hornissen gefährlich seien. Wer solche an seinem Haus oder in seinem Garten findet, kann allerdings beruhigt sein. Laut NABU Bremen reiche bereits ein Abstand von zwei bis drei Metern aus, damit sich die Tiere nicht bedroht fühlen.

Wespengift ist nur für Allergiker und Kleinkinder bedenklich

Grundsätzlich sind Wespen alles andere als aggressiv. Ohnehin handelt es sich laut NABU um nützliche Tiere. Denn Wespen spielen in den Stoffkreisläufen der Ökosysteme eine wichtige Rolle, indem sie etwa Unmengen an Schädlingen wie Mücken oder Fruchtfliegen zur Nahrungaufnahme einsammeln.

Sollte man dennoch von einer Wespe gestochen werden, ist das Gift nur für Allergiker und Kleinkinder bedenklich, so der NABU. Auch sei es ein Irrglaube, dass Hornissenstiche besonders gefährlich seien. Und wer ein Nest am Haus oder am Garten entdeckt, kann beruhigt sein, denn das Problem löst sich mit der Zeit von selbst. Die Königin des Volkes sucht sich nämlich nach dem Winterschlaf im Frühjahr einen neuen Ort, alte Nester werden folglich nicht noch einmal bezogen.

Darf man Nester einfach so entfernen?

Wer trotzdem ein Wespennest aus seinem Garten oder von seinem Haus entfernt haben möchte, sollte mehrere Punkte beachten, denn das Abnehmen von Nestern ist weder einfach noch immer erlaubt. So dürfen von insgesamt rund 450 Wespenarten in Deutschland nur zwei bekämpft werden. Ob ein Nest umgesiedelt werden kann, sollte laut NABU daher immer von Fachleuten bewertet werden.

Aufgrund der hohen Wespenpopulation ist die Nachfrage momentan aber extrem hoch. Schädlingsbekämpfer könnten aktuell kaum noch Aufträge annehmen. Die Branche warnt vor unseriösen Anbietern ohne Fachkenntnis, die die Kunden abzocken würden. Man solle sich daher stets an regionale, gut ausgebildete Betriebe wenden.

Wespen stehen unter Natur- und Artenschutz

Noch komplizierter als bei Wespen ist der Umgang mit Nestern bei Hornissen: Die Tiere, deren Körper deutlich dicker und länger als die von Wespen sind, zählen laut Bundesnaturschutzgesetz zu den besonders geschützten Arten. Ihre Umsiedlung oder das Entfernen eines Nests ist daher verboten. Übrigens stehen auch Wespen als wild lebende Tiere unter Natur- und Artenschutz. Sie zu fangen, zu verletzten oder gar zu töten, ist daher ebenfalls verboten. Wer es trotzdem tut und erwischt wird, muss aber nicht unbedingt mit einem Bußgeld rechnen. Die Höhe der Strafe wird für gewöhnlich individuell bemessen.

Wer sich von Wespen gestört fühlt, kann diese aber ohnehin am besten mit einem simplen Trick vom Kuchentisch oder der Grilltafel weglocken: Einfach eine halbierte Weintraube oder andere überreife Früchte in einigen Metern Entfernung ablegen, schon dürfte der gelb-schwarze Gast ein neues kulinarisches Ziel haben. Auf freundliche Nachbarschaft!

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Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, der Tag, 1. August 2022, 23:30 Uhr