200 Hafenarbeiter protestieren in Bremen für höhere Löhne

  • Gewerkschaft und Arbeitgeber verhandeln zehnte Gesprächsrunde.
  • Beide Parteien bekunden vor den Gesprächen ihren Einigungswillen.
  • Neue Streiks drohen, wieder die Häfen lahmzulegen.

In der Bremer Innenstadt haben am Mittag etwa 200 Hafenarbeiter für mehr Lohn demonstriert. Hintergrund der Proteste sind die bislang stockenden Tarifverhandlungen, die seit dem Vormittag fortgesetzt werden.

Lautstark machten die Demonstranten ihrem Ärger Luft. Die Leiterin der Verdi-Bundesfachgruppe Maritime Wirtschaft, Maya Schwiegershausen-Güth, sagte während der Kundgebung, man erwarte nun einen deutlichen Schritt der Arbeitgeberseite.

Wir brauchen einen vernünftigen Inflationsausgleich.

Maya Schwiegershausen-Güth, Verdi

Verdi verlangt für die etwa 12.000 Arbeiter in den Nordseehäfen 14 Prozent mehr Lohn – die Arbeitgeberseite bietet aktuell bis zu 12,5. Gestritten wird vor allem noch darüber, wie lange der künftigeTarifvertrag gelten soll. Sollte es keine Einigung geben, rechnen Beobachter mit neuen Streiks, die in den großen Nordseehäfen abermals den Güter- und Containerumschlag lahmlegen dürften.

Der Tarifkonflikt ist der heftigste seit Jahrzehnten in der Branche – und noch liegen die Positionen auseinander.

Während Verdi einen 12-monatigen Tarifvertrag favorisiert, haben die Arbeitgeber zuletzt ein als "final" bezeichnetes Angebot über 24 Monate vorgelegt. Im Kern dreht sich der Konflikt nun darum, nach welchen Kriterien und mit welchen Mechanismen der Abschluss im zweiten Laufzeitjahr nachträglich angepasst werden kann, wenn die Inflation hoch bleibt.

Rückblick: 48-Stunden-Warnstreik – Norddeutsche Häfen stehen still

Bild: Radio Bremen

Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, Nachrichten, 22. August 2022, 15 Uhr