"Richtig gutes Projekt": Bovenschulte verteidigt Teil-Umzug der Uni

In Bremens Innenstadt sollen bald bis zu 1.500 Menschen studieren

Bild: Radio Bremen
  • Der Senat hat den Umzug beschlossen.
  • Die Idee sei gut für die Innenstadt und die Universität, so Bovenschulte.
  • Kritisiert werden vor allem die Kosten des Umzugs.

Bremens Bürgermeister Bovenschulte hat die Kritik am geplanten Teil-Umzug der Bremer Uni in die Innenstadt zurückgewiesen. "Das ist gut für die Uni und das ist gut für die Innenstadt", sagte der SPD-Politiker, nachdem der Senat am Dienstag beschlossen hatte, dass die Jura-Fakultät in das leerstehende Gebäude der Nord LB ziehen soll. Die Kosten für den Umzug und die zusätzliche Miete sollen vor allem aus dem Wissenschaftsetat der kommenden Jahre gedeckt werden, sagte Bovenschulte. Die Opposition hatte das im Vorfeld kritisiert.

Bovenschulte: Opposition "nörgelt"

Als er die Kritik von CDU und FDP gehört habe, sei er – so wörtlich – fast rückwärts vom Stuhl gefallen, sagt Bovenschulte. Jahrelang, so der Sozialdemokrat, fordere die Opposition, dass "einfach mal gemacht" werden soll.

Das ist ein richtig gutes Projekt. Das ist gut für die Uni und das ist gut für die Innenstadt. Und das einzige was die Opposition kann, ist am Spielfeldrand stehen, kommentieren, nörgeln und zu jeder Lösung noch ein Problem finden. Das ist wirklich das, was ich gedacht habe.

Bremens Bürgermeister Andreas Bovenschulte
Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD)

2,8 Millionen Euro Jahresmiete kostet das fast 20.000 Quadratmeter große Gebäude der Nord LB mitten in der Innenstadt. Und für Bürgermeister Bovenschulte und Wissenschaftssenatorin Claudia Schilling (SPD) ist klar, dass der Haushalt des Wissenschaftsressorts in den kommenden Haushaltsberatungen aufgestockt werden müsse. Bedeutet aber auch: Andere Ressorts werden weniger bekommen.

Vorlesungen bald im Theater?

Ein weiterer Kritikpunkt der Opposition: Das Gebäude hat keinen Raum, der als Hörsaal genutzt werden kann. Nun hieß es im Rathaus, es werde gesucht und man sei zuversichtlich, einen entsprechenden Platz zu finden. Aber Konkretes gibt es noch nicht.

In der Mittelfristplanung überlegen wir, ob wir beispielsweise das Metropoltheaterc oder die Glocke mit nutzen können. Oder andere Hörsäle, die hier in der Nähe sind.

Porträt von Claudia Schilling im Fernsehinterview bei Radio Bremen
Claudia Schilling, Wissenschaftssenatorin

Langfristig wolle man schauen, wo dauerhaft ein Hörsaal etabliert werden kann. CDU-Spitzenkandidat Frank Imhoff kritisiert, dass eine Universität ohne Hörsaal nach einem Schildbürgerstreich klinge. Er spricht davon, dass die Pläne des Senats nicht zu Ende gedacht seien. Seine Forderung war am Montag: den Mietvertrag erst abschließen, wenn alle Fragen geklärt sind.

Universität begrüßt Entscheidung

Während die Opposition den geplanten Umzug also scharf kritisiert, begrüßt die Universität die Entscheidung. Rektorin Jutta Günther nannte die Pläne einen lang gehegten Traum. Nämlich den, die Wissenschaft zu den Menschen zu bringen. Es gebe auch schon Pläne, was die Uni alles im Innenhof des Nord LB-Gebäudes für die Öffentlichkeit anbieten könnte. Außerdem platze die Uni in Bremen-Horn aus allen Nähten und es werde Platz gebraucht.

Die Studierendenvertretung AStA sagt allerdings etwas ganz anderes. Sie hätte es besser gefunden, wenn die drei Millionen Euro pro Jahr am vorhandenen Uni-Campus investiert worden wären. 

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Autor

  • René Möller
    René Möller Redakteur und Autor

Dieses Thema im Programm: buten un binnen, 28. Februar 2023, 19:30 Uhr