Bremer sollen 5 Millionen Überstunden gemacht haben – viele unbezahlt
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten hat die Untersuchung in Auftrag gegeben. Ihr zufolge würden die Hälfte der Überstunden nicht bezahlt.
Die Beschäftigten in Bremen haben im vergangenen Jahr fast fünf Millionen Überstunden gemacht. Das ergibt sich aus einem jetzt vorgelegten Monitor, den die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in Auftrag gegeben hatte.
Auf rund 4,8 Millionen Stunden an Mehrarbeit in Bremen kommen die Wissenschaftler, die für die Studie staatliche Statistiken ausgewertet hatten. Laut Gewerkschaft wird mehr als die Hälfte der Überstunden nicht bezahlt. Die Beschäftigten in Bremen würden den Unternehmen also 39 Millionen Euro quasi schenken, rechnet die NGG vor.
Der Überstunden-Berg sei auch ein Gradmesser für den massiven Fachkräftemangel, so Bremens NGG-Chef Dieter Nickel. Vor allem in Hotels und Restaurants gebe es derzeit einen Schub bei Mini-Jobs. Laut Gewerkschaftsangaben hat mehr als jeder zweite Beschäftigte in Bremens Gastronomie mittlerweile einen Mini-Job.
Dehoga dementiert Vorwürfe der unbezahlten Überstunden
Den Vorwurf, dass die Gastro in Bremen ihre Mitarbeiter umsonst arbeiten ließe, weist der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband zurück. Überstunden würden in der Regel auf einem Arbeitszeitkonto verrechnet oder ausbezahlt, so die Hauptgeschäftsführerin vom Dehoga in Bremen, Nathalie Rübsteck.
Mini-Jobs wiederum würden häufig von den Mitarbeitern selbst gewünscht und seien im Übrigen wegen der Abgaben ein eher teures Beschäftigungsmodell für die Firmen, sagte Rübsteck.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 2. November 2023, 13 Uhr