Erdbeben in der Türkei und Syrien: Auch aus Bremen läuft Hilfe an

Eine Bremerin sortiert Spenden für die Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien.

Hilfe naht nach dem Erdbeben in der Türkei auch aus Niedersachsen

Bild: Radio Bremen
  • Alevitische Gemeinden im Land sammeln Sachspenden.
  • Spenden sollen in die Erdbeben-Region in der Türkei und nach Syrien gehen.
  • Hilfsorganisationen aus Bremen warten auf mögliche Einsätze.

Nach den Erdbeben im syrisch-türkischen Grenzgebiet laufen auch im Land Bremen die Hilfen an – sie stehen aber noch ganz am Anfang. Die Alevitische Gemeinde Bremen hatte am Morgen zu Sachspenden aufgerufen. Nach nur einer Stunde Öffnung musste die Annahmestelle im Breitenweg in der Innenstadt wieder schließen. Es hatten innerhalb kurzer Zeit so viele Menschen Spenden gebracht, dass die Stelle keine weiteren Sachen annehmen konnte. Auch die Alevitische Gemeinde in Bremerhaven nimmt Sachspenden entgegen. "In einem solchen Übermaß habe ich das nicht erwartet", sagte Organisatorin Yildiz Hisir zu buten un binnen.

Ich bin traurig, aber auch stolz und glücklich über alle, die helfen möchten.

Organisatorin Yildiz Hisir

Privatleute aus Bremen rufen ebenfalls zu Sachspenden auf. Noch bis Freitag sammelt eine Gruppe in Bremen-Mitte warme Kleidung, Decken und Babysachen. Dann wollen die Privatleute mit vier bis fünf Transportern in die Türkei fahren. Auch dort war die Hilfsbereitschaft am Dienstagmorgen groß: Weil viele Spenden abgegeben worden sind, wurde die Annahmestelle an einen anderen Ort verlegt  – sie ist jetzt in der Industriestraße 12 in Bremen zu finden. "Die letzten Stunden waren sehr hart", sagte der freiwillige Helfer Murat Dagdeviren.

Man fühlt sehr mit, aber kann sich trotzdem gar nicht vorstellen, was gerade in der Türkei los ist.

Der freiwillige Helfer Murat Dagdeviren

Bremer Hilfsorganisationen sind noch nicht vor Ort

Bremer Hilfsorganisationen sind größtenteils noch nicht in das Erdbeben-Katastrophengebiet unterwegs. Derzeit laufe die Koordination bundesweit und Anforderungen nach Einsatzkräften würden eventuell noch kommen, heißt es zum Beispiel von den Maltesern.

Ein Bremer Mitarbeiter des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) ist auf dem Weg in die Türkei. Wie ein Sprecher buten un binnen sagte, gehört er zum Koordinationsteam des überregionalen ASB-Teams, das sich jetzt eine Lage von den Einsatzmöglichkeiten im Katastrophengebiet machen und dann entsprechende Hilfe aus den Landesverbänden anfordern soll. Der Bremer ist Experte für Trinkwasseraufbereitung.

Auch viele weitere Hilfsorganisationen in Bremen warten aktuell darauf, dass ihre Einsatzkräfte von den bundesweiten Stellen angefragt werden. In Bremen gehen diese an den Meldekopf des Katastrophenschutzes, der in der Feuerwehr- und Rettungsleitstelle Bremen verortet ist, wie eine Sprecherin des Innenressort auf Nachfrage von buten un binnen mitteilte. Bisher seien aber noch keine Hilfeersuchen eingegangen.

Organisationen sammeln Spenden

Zu Geldspenden rufen die Organisation Hasene und der Verein Help Dunya auf. Beide haben jeweils ein Spendenkonto für Hilfen für die Menschen in dem Katastrophengebiet eröffnet. Auch "Bündnis Entwicklung Hilft" und "Aktion Deutschland Hilft" rufen mit einem gemeinsamen Konto zu Spenden auf.

Bei dem Erdbeben sind in der Türkei und Syrien Tausende Menschen gestorben. Insgesamt sind nach Schätzungen 23 Millionen Menschen von den Folgen der Beben betroffen. Das Beben der Stärke 7,7 hatte am frühen Montagmorgen die Südosttürkei im Grenzgebiet zu Syrien erschüttert. Mittags folgte ein weiteres Beben der Stärke 7,5 für dieselbe Region. Es gibt seitdem immer wieder Nachbeben.

So helfen Bremer den Erdbebenopfern in der Türkei

Bild: Radio Bremen

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Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, Nachrichten, 7. Februar 2023, 10 Uhr