Nach tödlichen Polizei-Schüssen auf Mann: Tochter verklagt Land Bremen

Angehörige verklagt Bremen nach tödlichem Polizeischuss

Bild: dpa | Carmen Jaspersen

Der Anwalt der Frau hält den Polizei-Einsatz im Juni 2020 in Gröpelingen für rechtswidrig. Das Ermittlungsverfahren gegen zwei beteiligte Beamte wurde bereits eingestellt.

Bei dem Einsatz, in dessen Rahmen die tödlichen Schüsse fielen, seien grobe Fehler gemacht worden – sagt der Anwalt, der die Tochter des Getöteten vertritt. Der Tochter gehe es nun vor allem darum, die mutmaßliche Rechtswidrigkeit des Einsatzes vom Gericht bestätigen zu lassen, sagt ihr Anwalt. Das sei wichtig für sie, um das Geschehene zu verarbeiten.

Tödliche Schüsse im Juni 2020

Am 18. Juni 2020 war der 54-jährige Mohammed Idrissi in Gröpelingen bei einem Polizei-Einsatz erschossen worden. Mitarbeiter einer Wohnungsgesellschaft wollten sich damals die Wohnung von Idrissi ansehen, weil Wasser aus seiner Wohnung in den Keller geflossen sein soll. Da bekannt war, dass Idrissi psychisch krank war, kamen sie in Begleitung der Polizei. Der Polizeieinsatz war dann eskaliert. Videoaufnahmen von damals zeigen Idrissi mit einem Messer auf dem Hof des Häuserblocks, umstellt von vier Polizisten. Diese fordern ihn auf, das Messer fallen zu lassen. Als der 54-Jährige dann auf einen Polizisten zu läuft, fallen die tödlichen Schüsse. Die Staatsanwaltschaft hatte damals Ermittlungen gegen zwei der vier beteiligten Polizisten eingeleitet. Später waren die Ermittlungen eingestellt worden.

Tochter klagt auch auf Schadensersatz und Schmerzensgeld

Teil der Klage ist darüber hinaus die Forderung nach Schadensersatz und Schmerzensgeld. Das Verwaltungsgericht hat den Eingang einer entsprechenden Klage bestätigt. Bei der zuständigen Innenbehörde ist die Klage aber noch nicht angekommen. Darum wollte sich die Behörde auf Anfrage auch nicht dazu äußern.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Nachmittag, 30. November 2023, 17 Uhr