Milliardenschwerer Bilanzskandal: Prozessauftakt in Oldenburg

"Steinhoff Möbel" steht an einem Gebäude in Westerstede.
Bild: dpa | Mohssen Assanimoghaddam

In Oldenburg geht es um einen der größten Bilanzskandale nach Wirecard. Die Bilanz des Möbelkonzerns Steinhoff soll um mehr als 1,5 Milliarden aufgehübscht worden sein.

Im Bilanzskandal um den internationalen Möbelkonzern Steinhoff stehen ab heute der frühere Chef, Markus Jooste, und ein Treuhänder vor dem Oldenburger Landgericht. Die Staatsanwaltschaft wirft dem ehemaligen Konzernchef Anstiftung in fünf Fällen und dem Treuhänder Beihilfe in vier Fällen zur Bilanzmanipulation in Milliardenhöhe vor. Es soll einer der größten Bilanzskandale nach "Wirecard" sein.

Zusammen mit zwei weiteren Geschäftsführern einer deutschen Tochtergesellschaft, deren Prozess abgetrennt wurde, sollen die Beschuldigten Buchgewinne aus Scheingeschäften in die Bilanzen konzernzugehöriger Gesellschaften hineingeschrieben haben. So soll die Bilanz unter anderem um mehr als 1,5 Milliarden Euro aufgehübscht worden sein.

Das Bekanntwerden von Manipulationen Ende 2017 vernichtete damals den Börsenwert des Unternehmens fast vollständig. Steinhoff hat seine Wurzeln in Westerstede in Niedersachsen. Die weltweit agierende Steinhoff International Holdings hat mittlerweile aber ihren Hauptsitz in Amsterdam und wird von Südafrika aus gesteuert.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau am Morgen, 18. April 2023, 8 Uhr