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Wie Bremerinnen und Bremer die Sonnenfinsternis beobachten können

Partielle Sonnenfinsternis

Wie Bremerinnen und Bremer die Sonnenfinsternis beobachten können

Bild: Imago | StockTrek Images

In Bremen wird sich am Mittag der Mond vor die Sonne schieben, dann ist eine partielle Sonnenfinsternis sichtbar. Die wichtigsten Fakten.

Einige Jahre ist es her, dass in Bremen eine Sonnenfinsternis zu beobachten war – nun ist es wieder soweit. Aber was erwartet uns eigentlich bei einer partiellen Sonnenfinsternis und was muss beim Schutz der Augen beachtet werden? Wir haben mit dem Leiter des Olbers-Planetariums, Andreas Vogel, darüber gesprochen, wie Bremerinnen und Bremer sich die Sonnenfinsternis am besten anschauen können.

Wann findet das Ereignis statt?

Die Zeit der Sonnenfinsternis ist bereits genau bestimmt: Um 11:07 beginnt sie. Bis sich der Mond vor die Sonne geschoben hat, dauert es allerdings etwa eine Stunde. "Um 12:08 ist der Höhepunkt erreicht", weiß Vogel. Bis 13:10 schiebt sich der Mond dann wieder zurück – insgesamt dauert das Spektakel also ganze zwei Stunden. Die beste Zeit zum Sonnenfinsternis-Gucken ist aber natürlich der Höhepunkt des Ganzen.

Was ist eine partielle Sonnenfinsternis?

Bei einer Sonnenfinsternis schiebt sich der Mond vor die Sonne. "Bei Neumond, den wir gerade haben, befindet sich der Mond zwischen Sonne und Erde", erklärt Vogel. Dies sei zunächst einmal die Grundvoraussetzung. Dass der Mond sich so vor die Sonne schieben kann, dass sie verdunkelt wird, liege an einem kosmischen Zufall: "Die Sonne ist 400 mal größer als der Mond, aber sie ist auch 400mal so weit weg. Das ermöglicht so ein Phänomen."
Bei einer partiellen Sonnenfinsternis wird allerdings nicht die gesamte Sonne bedeckt – auch nicht beim Höhepunkt. "Es sieht dann eher aus wie ein angeknabberter Keks."

Wie häufig findet solch ein Ereignis statt?

Tatsächlich ist so eine partielle Sonnenfinsternis keine Seltenheit – 2-3 mal im Jahr schiebe sich laut Vogel der Mond so vor die Sonne. Allerdings sei das immer nur auf einem kleinen Bereich der Erde sichtbar. In Bremen muss man dann wieder einige Jahre warten, um so ein Ereignis zu sehen: Die nächste partielle Sonnenfinsternis, die hier sichtbar ist, soll erst 2025 stattfinden.

Wie sollte man sich die Sonnenfinsternis anschauen?

Für Augenärzte ist eine Sonnenfinsternis eher ein Grund zur Sorge als zur Freude. Wichtig ist nämlich: Bloß nicht mit bloßem Auge reinschauen! Denn auch wenn die Sonne dunkler erscheint: Sie ist immer noch so hell, dass sie unsere Netzhaut schädigen kann – und zwar in kürzester Zeit, ohne dass wir es merken. Die Sonne verbrennt die Netzhaut so, dass oft keine Regeneration mehr möglich ist und das Sehrvermögen für immer eingeschränkt sein kann. Auch Sonnenbrillen sind kein ausreichender Schutz. Für eine Sonnenfinsternis gibt es stattdessen spezielle Brillen. Wer so eine nicht hat, dem empfiehlt Vogel, eine sogenannte Lochkamera selbst zu basteln, die gilt auch selbstgemacht als sichere Alternative zur speziellen Brille – Anleitungen dafür gibt es im Internet.

Spielt das Wetter mit?

Wenn der Himmel wolkenverhangen ist, wird von der Sonnenfinsternis nicht viel zu sehen sein. Bisher zeigen die Wetterprognosen: Es braucht ein bisschen Glück, damit wir uns das Ereignis überhaupt anschauen können. Zwar soll der Himmel über den Tag aufklaren, aber laut aktuellen Vorhersagen erst nach dem Spektakel. Den Mut verlieren, sollte man nun allerdings nicht, denn zwischen den Wolken soll es wohl immer wieder ein paar Lücken geben, durch die man dann wohl doch die Sonnenfinsternis beobachten kann.

Autorin

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 25. Oktober 2022, 7 Uhr