Schaefer fordert Machtwort des Kanzlers zum Nahverkehr

Bremens Umweltsenatorin Maike Schaefer gibt ein Interview.

Schaefer fordert Machtwort des Kanzlers zum Nahverkehr

Bild: Radio Bremen
  • Bremens grüne Senatorin: FDP ignoriere Verkehrswende.
  • Bund würde ÖPNV zu Grunde richten.
  • BSAG benötigt 1.000 neue Mitarbeiter, um politische Vorgaben umzusetzen.

Bremens Verkehrssenatorin Maike Schaefer (Grüne) fordert in Sachen öffentlicher Nahverkehr ein Machtwort von Kanzler Olaf Scholz (SPD). Es könne nicht sein, dass das Bundesverkehrsministerium und die FDP weiter die Verkehrswende ignorieren und kein Geld für den ÖPNV bereitstellen, so Schaefer.

Es sei ein Skandal, dass der Bund den ÖPNV und die Bahn zu Grunde richten, sagte Schaefer zu buten un binnen. Ihr Vorwurf richtet sich an die CSU-Verkehrsminister der vergangenen Jahre und aktuell an Verkehrsminister Volker Wissing und Finanzminister Christian Lindner (beide FDP).

"Schaefer: Haben 1,5 Milliarden mehr erwartet"

Schaefer wirft dem Bund Verzögerungstaktiken vor, wenn es um den Ausbau des Nahverkehrs gehe. Selbst die von den Ländern geforderten 1,5 Milliarden Euro würden nur reichen, um den Status Quo zu erhalten. Um den Nahverkehr deutlich zu verbessern, brauche man aber deutlich mehr Geld.

Wir haben ja jetzt 1,5 Milliarden mehr vom Bund erwartet an Regionalisierungsmittel. Das löst aber überhaupt noch nicht die aktuellen Probleme. Aber das hilft erst mal nur, damit wir den Status quo erhalten können. Wir sehen aber, wir brauchen neues Fahrzeugmaterial. Wir müssen Strecken ausbauen. Wir müssen einen ländlichen Raum besser erschließen. Wir brauchen mehr Personal, also deutlich mehr Geld.

Maike Schaefer (Grüne), Mobilitätssenatorin


Hintergrund sind Aussagen der Bremer Straßenbahn AG. Das Verkehrsunternehmen braucht in den nächsten zehn Jahren rund 1.000 zusätzliche Mitarbeiter. Nur so könne der öffentliche Nahverkehr so ausgebaut werden, wie es die Politik vorgibt.

Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Nachrichten, 6. Januar 2023, 18 Uhr