Bremer Kunstpreis geht an Erfurter Künstlerin
Der Pauli-Preis, ehemals Kunstpreis der Böttcherstraße, geht an die Erfurterin Gabriele Stötzer. Mit ihrem Schaffen habe sie den Repressionen in der DDR getrotzt, so die Jury.
Die Erfurter Künstlerin Gabriele Stötzer ist Trägerin des Pauli-Preises 2024. Die Auszeichnung, die der 71-Jährigen am Dienstagabend in der Kunsthalle Bremen überreicht wird, ist mit 30.000 Euro dotiert und gehört zu den bedeutendsten Preisen für zeitgenössische Kunst in Deutschland.
"Sie durchbricht mit ihrem Werk, in dem häufig ihr eigener weiblicher Körper inszeniert wird, sowohl politische wie gesellschaftliche Grenzen und schafft beeindruckende Kunst von großer Widerständigkeit", urteilte die Jury. Mit ihrem Schaffen habe die in Thüringen geborene Stötzer den ihr auferlegten Repressionen durch das politische System der DDR getrotzt.
Künstlerin saß ein Jahr im Gefängnis
Maßgeblich geprägt sei ihr Werk durch eine einjährige Haftstrafe, die sie wegen Staatsverleumdung absitzen musste. "Die Vielfältigkeit ihrer Aktivitäten, von Fotografie, Performance, Malerei und Objektkunst im Kontext feministischer Selbsterkundung sticht besonders hervor", betonte die Jury.
Die Auszeichnung hieß früher Kunstpreis der Böttcherstraße, sie wurde in diesem Jahr in Erinnerung an den ersten wissenschaftlichen Direktor der Kunsthalle Bremen Gustav Pauli umbenannt. Die Werke der Preisträgerin und der weiteren sieben nominierten Kunstschaffenden sind bis 13. Oktober in der Kunsthalle Bremen zu sehen.
Quelle: dpa.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, Rundschau, 17. September 2024, 12 Uhr