Sprungfelsen, Hawaii, chlorfrei — Naturbad in Bassum wiedereröffnet
Über zwei Jahre wurde das Naturbad in Bassum saniert. Nun hat es mit wärmeren Wasserbecken, einem exotischen Restaurant und einem Sprungfelsen wieder geöffnet.
Ein Holzsteg führt zu drei Schwimmbecken — einem für Nichtschwimmer, für Schwimmer und einem mit großem Sprungfelsen. Drumherum befinden sich ein Wasserspielplatz für Kinder und ein Beachvolleyballplatz. Sand ist auch direkt am Wasser aufgeschüttet, Strandkörbe laden zum Entspannen ein. Denn: "Das Naturbad soll zu einem Treffpunkt werden", sagt Norbert Lyko vom Förderverein Bassumer Bäder.
Mehr als 3,5 Millionen Euro Kosten
Nach zweijährigem Umbau hat Bassum sein Naturbad wieder. Insgesamt belaufen sich die Kosten auf über 3,5 Millionen Euro. Über zwei Millionen übernahm die Stadt Bassum, die restliche Summe wurde durch Fördergelder und Spenden finanziert. Alles, damit das Bad nun wieder im neuen Glanz erstrahlt.
Im Eingangsbereich wurden neue Umkleiden, Toiletten und Duschen gebaut, die vorhandenen Becken auf Vordermann gebracht. Für die Wassertemperatur setzt das Bad auf grüne Energie: Durch die Fernwärme der Abfallwirtschaftsgesellschaft soll das Wasser auf bis zu 23 Grad erhitzt werden. Doch dann ist Schluss, betont Lyko. Denn da sich im Wasser eines Naturbades kein Chlor befindet, würde sonst das Wasser kippen. Vor dem Umbau hatten die Wassertemperaturen noch oft bei 18 Grad gelegen.
Das Wasser hat eine leicht grüne Farbe, aber das ist die Natur. Regelmäßig werden die Becken vom Schwimmroboter mit dem Spitznamen "Rochen" gereinigt.
Bauarbeiten verzögerten sich
Am Ende dauerten die Arbeiten deutlich länger als gedacht. Da das Naturbad in einem Überschwemmungsgebiet liegt, sorgte der Neubau der Sanitäranlagen für etwas Kopfzerbrechen. "Es standen große Investitionen an", sagt Bürgermeister Christian Porsch.
Rat und auch Verwaltung waren sich aber relativ schnell einig, dass es wichtig und gut ist für Bassum und die ganze Region, diese Bademöglichkeit weiter zu bieten.
Bürgermeister Christian Porsch
Da aber ein Neubau mehr Wasser verdrängt, musste ein Rückhaltebecken mit Platz für 130 Kubikmeter Wasser her. Das allein verlängerte den Zeitplan um etwa ein Jahr, erzählt Lyko. Zusammen mit einem Team von Ehrenamtlichen und dem Bäder-Team hat er bis zur letzten Sekunde vor der Eröffnung angepackt.
Und das hat in Bassum Tradition: Bereits 1926 wurde das erste Freibad in Bassum eröffnet. Damals wie heute ein großer Verdienst der Bevölkerung, die sich für ein Bad in Bassum stark gemacht hatte — sowohl tatkräftig als auch finanziell.
Ein Stück Hawaii
Auch ein neues Restaurant hat das Naturbad bekommen — am Wochenende hat es sogar nach den Öffnungszeiten des Bades geöffnet. Tagsüber gehen klassisch Pommes mit Mayo und Ketchup über den Tresen, aber auch Eis am Stiel und Süßigkeiten. Auf der Speisekarte stehen ebenso Gerichte aus Hawaii.
Deswegen auch der Name 'Mahalo', das kommt aus dem hawaiianischen und steht für tiefe Dankbarkeit und Zuneigung. Das Essen soll mit gefüllter Papaya und Poke Bowl in die exotische Richtung gehen.
Gastronomin Sabrina Brinkmann
Von Entenangeln bis zum Arschbombenwettbewerb
Der Förderverein nennt das Bad auch "Die Perle von Bassum". An Ideen für Events im Naturbad mangelt es jedenfalls nicht: Termine wie "Bassum grillt an", "Arschbombenwettbewerb" und "Enten angeln" sind vorstellbar. Kurzum: Man möchte dem Naturbad wieder richtig Leben einhauchen, wie Lyko sagt.
Quelle: buten un binnen.
Dieses Thema im Programm: Bremen Eins, 17.Mai 2024, 8.40 Uhr