Wie würden Sie nach der friesischen Namenstradition heißen?

Drei Schafe stehen auf einem Deich.

Friesische Nachnamen nach Namensrechtsreform wohl bald wieder möglich

Bild: dpa | Sina Schuldt

Die Bundesregierung möchte das Namensrecht modernisieren. Für Friesen könnte ein alter Brauch zurückkehren: den Vornamen eines Elternteils als Nachnamen annehmen.

In Zukunft könnte es wieder mehr Nachnamen wie Jansen, Larsen oder Peters geben, denn das reformierte Namensrecht gibt den Friesen das Recht, ihren Nachnamen nach friesischer Tradition zu bilden. Also nach dem Vornamen des Vaters oder – das Namensrecht ist auch modernisiert worden – nach dem Vornamen der Mutter. Patronym und Matronym sind die Fachbegriffe dafür.

Zum Beispiel Paul Svensen, wenn der Vater Sven heißt, oder Paul Annasen, wenn die Mutter Anna heißt. Eine Tochter mit dem Namen Paula hieße dann zum Beispiel Paula Svens oder Paula Annas. Probieren Sie es aus: die entsprechende Silbe (-sen oder s) an den Vornamen eines Elternteils gehängt ergibt Ihren friesischen Nachnamen. Sie könnten also zwischen zwei Varianten wählen. Allerdings nur in der Theorie: Das Recht soll Angehörigen der friesischen Volksgruppe vorbehalten sein.

Standesämter benötigen Vorlaufzeit

Am Donnerstag wurde das Gesetz in den Bundestag eingebracht. Umstritten ist die Reform nicht. Bis die Tradition zurückkehrt, dauert es allerdings noch etwas: Die Gesetzesänderung soll voraussichtlich am 1. Mai 2025 in Kraft treten. Laut Bundesjustizministerium benötigen die Standesämter ausreichend Vorlaufzeit, um die erforderlichen IT-Anpassungen vornehmen zu können.

Dieses Thema im Programm: Bremen Vier, Läuft, 16. November, 16:45 Uhr